In diesem Blog bekommen Sie eine kleine und feine Übersicht aller Länder der Welt, welche sich aktuell dem Weinbau verschrieben haben.
Algerien
Für ein muslimisches Land hat Algerien eine ungewohnt starke Weinindustrie. Es gibt zwar mehr als 70 Weingüter, liegen diese aber alle in staatlich kontrollierter Hand. Viele Reben stammen noch aus der Zeit, in der Algerien noch zu Frankreich gehörte. Nach der Unabhängigkeit wurde viele der rund 60000 Ha genutzt um die Trauben als Tafeltrauben auf den Markt zu bringen. Die Weinbaugebiete liegen alle im Norden an der Küste, wo das mediterrane Klima robuste, alkoholstarke Weine wachsen lässt.
Rebsorten: Carignan, Alicante, Cinsaut, Grenache, Clairette, Ugni Blanc
Argentinien
East Mendoza
Auf 60000 Ha wird hier der mit Abstand meiste Wein produziert. Die Qualität ist nur selten herausragend, was auch zu einem Teil an den sehr hohen Tagestemperaturen liegt. Durch verschiedene Verfahren bei der Weinerziehung kann aber durch einen richtigen Rebschnitt ein Schutz für die Trauben entstehen, welche dann geschützt heranreifen und zu guten bis sehr guten Weinen produziert werden.
Böden: fruchtbarer, tiefer alluvialer Boden
Rebsorten: Bonarda, Syrah, Sangiovese, Chardonnay, Torrontés, Viognier
La Rioja
Diese heiße, trockene Gegend ist auf Bewässerung angewiesen und neben Weintrauben werden hier auch Tafeltrauben produziert. Weißweine werden wegen der hohen Temperaturen meist früh gelesen, damit diese frisch und aromatisch bleiben. Eine bessere Kontrolle der Bewässerung und des Rebschnittes steigt aber auch die Qualität der restlichen Rebsorten merkbar.
Böden: tiefer, alluvialer Lehm
Rebsorten: Bonarda, Cabernet Sauvignon, Syrah, Torrontés, Moscatel de Alejandría
North Mendoza
Der Fluss Mendoza bewässert die knapp 14000 Ha Rebflächen und senkt den Säuregehalt der Weine durch seinen hohen Salzgehalt. Daraus ergibt sich, dass hier leichte Weine bevorzugt werden, welche auf 600-700m Höhe gekeltert werden. In einem ganz kleinen Bereich findet man aber noch 100 Jahre alte Rebstöcke, welche Malbec tragen.
Böden: alluvialer, sandiger Lehm
Rebsorten: Bonarda, Sangiovese, Chenin Blanc, Pedro Giménez
Rio Negro
Am Nordrand Patagoniens liegt diese ursprünglich für den Obstanbau künstlich geschaffene Region. Trauben haben sich aber neben Äpfel, Birnen und Quitten genauso etabliert. Frühjahresfröste können zu einer Gefahr für die Blüten führen, jedoch sorgen warme Tage und kühle Nächte für eine lange Reifungsphase der Trauben. Das Ergebnis sind weiche, reifen Rotweine und frische Weißweine.
Böden: alluvialer Sand, Kies
Rebsorten: Merlot, Malbec, Syrah, Pinot Noir, Pedro Giménez, Torrontés, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon
Salta
Kühle Nächte, heiße Tage und ein erfrischender Wind machen diese Region zu einem Weinanbauparadies. Was jedoch so toll klingt hat einen Haken, denn diese Region liegt sehr abseits im Norden des Landes. Die Reben befinden sich auf Höhen bis zu 2200m, was die Trauben mit komplexen Aromen und Geschmacksnoten ausstattet. Die UV-Strahlung sorgt zusätzlich für feine, weiche Tannine und eine intensive Farbe.
Böden: gut entwässerter, sandiger Kies
Rebsorten: Bonarda, Cabernet Sauvignon, Malbec, Torrontés, Chenin Blanc, Chardonnay
San Juan
Im späten 19. Jahrhundert entstand hier durch europäische Einwanderer das bis heute traditionelle und typische Anbaugebiet. Diese Region macht knapp ein Viertel der Gesamtproduktion Argentiniens aus, wobei ein Großteil des Traubenmaterials für Tafeltrauben oder Rosinen benutzt werden. Die Weine profitieren aber von milden Sommern und kühlen Nächten und erhalten somit feine Aromen.
Böden: karg, steinig, alluvial
Rebsorten: Bonarda, Cabernet Sauvignon, Barbera, Syrah, Pedro Giménez, Torrontés, Moscatel de Alejandría
South Mendoza
Die beiden Flüsse Diamante und Atuel bewässern in dieser Region knapp 20000 Ha Rebflächen. Es gibt zwar unter dem Jahr geringe Niederschläge, jedoch herrscht hier immer die Gefahr von Hagel. Warme Temperaturen im Sommer begünstigen die Erzeugung von aromatischen Rotweinen, wobei Chenin Blanc die meist angebaute Rebsorte dieser Region ist.
Böden: fruchtbarer, alluvialer Kalkstein
Rebsorten: Malbec, Barbera, Cabernet Sauvignon, Chenin Blanc
Uco Valley
Die Anbaugebiete dieser einzigartigen Region liegen an den Andenausläufern zwischen 900 und 1500m Höhe. Die niedrige Temperatur in Kombination mit den kargen und steinigen Böden und einer langen Reifungsdauer lässt bei Weiß- wie auch bei Rotweinen eine spritzige Säure entstehen, welche in anderen Regionen Argentiniens meist fehlen. Hier wurde von den Winzern sehr viel Geld in die Hand genommen um dieses relativ junge Anbaugebiet zu einem der besten des Landes aufzubauen.
Böden: karg, steinig
Rebsorten: Malbec, Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sémillon, Riesling
Upper Mendoza River
Schon vor über 100 Jahren wurde hier Malbec ausgepflanzt. Und auch noch heute ist diese Region mit den beiden DO´s Maipú und Luján de Cuyo der perfekte Ort dafür. Die starken Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und die Höhenlagen von 800-1000m wirken sich sehr positiv auf das Aroma und die Säure aus. Die Erträge sind niedrig, aber die Winzer verstehen es daraus hervorragende Weine zu produzieren.
Böden: alluvial, steiniger Boden
Rebsorten: Malbec, Syrah, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sémillon
Australien
Neusüdwales
Canberra District
Weine aus Canberra sind noch eine Neuheit, liegt auch daran, dass die ersten Weingärten von Hobbywinzern betrieben wurden. Viele von diesen Hobbywinzern haben sich über die Jahre hinweg mit vielen Anstrengungen einen Namen gemacht und betreiben diese Passion nur hauptberuflich. Die Weißweine sind fein strukturiert und mild-aromatisch. Rieslinge sind hier vorwiegend blumig in der Nase. Die Rotweine sind vorwiegend elegant und mit einer feinen Tanninstruktur ausgestattet, was pfeffrige Shiraz oder opulente Pinot Noirs ergibt.
Böden: harter, roter Mehrschichtboden
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Riesling, Gewürztraminer
Hilltops
Knapp 80 Kilometer südlich von Cowra herrscht in Hilltops ein kontinentales Klima, welches den Trauben eine lange und gleichbleibende Reifungsphase erlaubt. Diese Bedingungen sind besonders gut für weiche, dunkle und strukturierte Shiraz und Cabernet Sauvignons. Hilltops ist aber bisher nur einigen Kennern ein Begriff, und dient zusätzlich als Traubenlieferant für mehrere Firmen mit Sitzen außerhalb dieser Region.
Böden: dunkler, roter, granithaltiger Ton mit Basalt
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Riesling, Sémillon
Lower Hunter Valley
Die Region folgt weitgehend dem Hunter River, mit der Bergkette Brokenback Range als westliche Grenze. Sémillon ist die Traube des Hunter Valleys. Die Traube wird bei niedrigem Zuckergehalt gelesen und so vinifiziert, dass sie anfangs spritzig und intensiv ist, jedoch mit zunehmenden Alter vollmundiger, komplexer und mit Honignoten ausgestattet wird. Neben dem Sémillon hat sich mit Shiraz eine weitere Traube etabliert. Dass sich 2 unterschiedliche Trauben so gut nebeneinander entwickeln können liegt vor allem am Boden. Die fruchtbaren, roten Böden aus gut entwässertem roten Ton eignen sich gut für Shiraz, während die sandigen Lehmböden des Flussbettes ideal sind für Sémillon.
Böden: entwässerte, rote Mehrschicht- und Lehmböden
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Verdelho, Sémillon
Mudgee
Mudgee ist eine Aboriginalwort und bedeutet soviel wie „Nest in den Hügeln“, was eine sehr passende Bezeichnung für diese Gegend an den Westhängen der Great Dividing Range ist. Hier sind eher kleine Familienbetrieb situiert. Chardonnay entwickelt hier eine üppige, pfirsich- und melonentönige Sorte. Auch Cabernet Sauvignon entwickelt sich hier gut, und besticht zudem mit vollmundigen Schokoladennoten. Shiraz ist hier auch ein Thema, aber hauptsächlich nur, weil er im ganzen Land so beliebt ist.
Böden: sandiger Lehmböden auf Tonuntergrund
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon
Orange und Cowra
Orange liegt von Sydney aus ein Stück landeinwärts. Die hoch gelegenen Ausläufer des 1426m hohen Mount Canobolas lassen besonders Chardonnay und Cabernet Sauvignon reifen. Diese beiden Rebsorten verhalfen Orange auch schnell zu einem Namen. Südlich von Orange liegt die warme und trockene Region Cowra. Hier gedeihen lebhafte und mit Pfirsichnoten versehene Chardonnays.
Böden: Terra Rossa, lehmiger Sand auf Ton
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Chardonnay, Verdelho, Sémillon
Riverina
Mit 23000 Ha und einer jährlichen Produktion von 321000 Tonnen ist diese Region die zweitgrößte Australiens. Die Winzer haben viel an der Verbesserung der Qualität und der Konzentration der Fruchtaromen gearbeitet, was ihnen den Aufstieg in die obersten Preisregionen einbrachte. Üppiger Shiraz und vollmundiger, sonnengetankter Chardonnay sind immer beliebt, wobei der Star dieser Region der goldene, edelfaule Sémillon ist.
Böden: sandiger Lehm auf sandig, lehmigen Ton
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Mourvèdre, Chardonnay, Sémillon, Trebbiano
Tumbarumba
In dieser Region wird erst seit den 1980ern angebaut, aber die Trauben die in diesen kühlen Hochlagen reifen, werden für die Schaumweinerzeugung genutzt. Viele große Firmen kaufen von hier Traubenmaterial zu um ihre Schaumweine aus Chardonnay, Pinot Meunier oder auch Pinot Noir zu erzeugen. Seit den 1990ern findet man auch zunehmend den Regionsnamen auf den Etiketten wieder.
Böden: Granit, Basalt
Rebsorten: Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Meunier, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Upper Hunter Valley
Der nördlichste Bereich des Hunter Valleys ist noch nicht so lange auf der Weinweltkarte anzufinden. Erst in den 1960er Jahren ließen sich hier die ersten größeren Firmen mit Filialen nieder. Diese Erzeuger haben gezeigt, dass Weißweine – allen voran buttrig-vollmundiger Chardonnay und weicher Sémillon, am besten funktionieren. Beide Sorten sind ausgewogen und voller reifer Frucht. Cabernet Sauvignon ist natürlich saftig und der Shiraz warm und strukturiert.
Böden: fruchtbarer, schwarzer, schlammiger Lehm, rot-braune Duplexböden
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon
Südaustralien
Adelaide Hills
Waren um die 1870er noch jede Menge Weingärten in dieser Region, wurde dieser bald aufgegeben, weil das Klima einfach zu kühl war. Danach folgten bis zu den 1970ern unzählige Obstgärten. Als man vor fast 40 Jahren den Weinbau in kühleren Regionen erforschte, begann die Wiederbelebung der Weinbaugebiete. Heute werden in den Adelaide Hills die besten Chardonnays des Landes produziert, aber auch Sauvignon Blanc kann sich blicken lassen. Auf den bis zu 730 m hohen Hügeln reift zudem ein weicher, eleganter und mit Beerennoten ausgestatteter Pinot Noir.
Böden: lehmiger Sand, Ton, Lehm
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon
Barossa Valley
Bereits seit 1870 sind viele der heute bekannten Weingüter von hier in Betrieb. In dieser Zeit wurden vor allem trockene Rotweine und schwere aufgespritete Weine nach England exportiert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde zusehend auf gekühlte Edelstahltanks umgestellt, was die Produktion von spritziger, fruchtiger Weißweine erlaubte. Der Star dieser Region ist aber unumstritten Shiraz. Die Kraft und Fruchtintensität, welche die Traube hier entwickeln kann ist weltweit einzigartig.
Böden: lehmiger Sand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Grenache, Riesling, Chardonnay, Sémillon
Clare Valley
Der Kontrast zwischen feinen fruchtigen Weißweinen und üppigen Rotweinen könnte nicht größer sein. Zum einen spiegelt sich das unterschiedliche Klima wieder, aber auch die verschiedenen Höhenlagen. Der Weinbau begann schon früh, so gegen 1840 wurden die ersten Reben ausgepflanzt. Die Weine reichen von sehr guten, fruchtigen Rieslingen, zu honigtönigen Sémillons, aber auch von feste, saftige Cabernet Sauvignons und milde, würzige Shiraz.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Shiraz, Grenache, Riesling, Chardonnay, Sémillon
Coonawarra
Die roten Böden, Terra Rossa genannt, lassen besonders guten Rotwein entstehen. Unter diesen gut entwässerten, fruchtbaren Böden liegt eine Kalksteinschicht, welche die Wurzeln der Reben bis an die Grundwasserschicht treiben lässt. Coonawarra stellt den Anspruch die besten Rotweine Australiens zu produzieren. Cabernet Sauvignon besitzt ein festes Tanningerüst und lässt diese sehr gut altern, dazu kommt noch eine feine Minznote. Auch wenn Cabernet Sauvignon hier die klare Nummer ein ist, so sollte man nicht die erdigen Shiraz oder die blumigen Rieslinge außer Acht lassen.
Böden: roter Boden, schwarzer Ton auf Kalksteinsohle
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
Eden Valley
Eden Valley ist die Fortsetzung vom Barossa Valley. Hier erkannten britische und deutsche Siedler schon zwischen 1840 und 1860, dass sich diese Gegen besonders gut für den Weinbau eignet. Shiraz und Riesling bringen die bekanntesten Weine dieser Region hervor, und sorgen für weltweiten Erfolg. Die feinere Struktur beim Shiraz im Gegensatz zum Barossa Valley ist ebenso beliebt wie die blumigen, zirtustönigen Rieslinge mit Röstnoten.
Böden: sandiger, tonartiger Lehm
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinot Noir, Riesling, Chardonnay, Sémillon
Longhorne Creek
Diese Region spielt bei der australischen Weinproduktion nicht ganz vorne mit. Obwohl sehr viele große Weinproduzenten Trauben aus diesem Gebiet verwenden. Auf ihren Weingärten lassen sie Cabernet Sauvignon und Shiraz für ihre Verschnitte ernten. Die wirkliche Stärke dieser Region wird aber erst bei einem Besuch der kleinen Kellereien deutlich. Hier werden Shiraz und Verdelho zu guten Weinen gekeltert. Diese zwei Rebsorten sind neben Cabernet Sauvignon die wichtigsten.
Böden: tiefer, alluvialer, sandiger Lehm
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Verdelho, Riesling
McLaren Vale
Die Region liegt am äußeren Stadtrand von Adelaide zwischen dem Gulf St Vincent im Westen und den Mount Lofty Ranges im Osten. Der Gulf kühlt dieses warme Anbaugebiet, während die Berge mit ihren Lagen bis zu 350m dafür sorgen, dass auch die höheren Lagen bewirtschaftet werden. Chardonnay und Shiraz sind die bekanntesten Rebsorten dieser Region, aber auch Cabernet Sauvignon und Riesling sind sehr angenehm zu trinken.
Böden: rot-brauner, lehmiger Sand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Grenache, Chardonnay, Sémillon, Riesling
Mount Benson
Diese Region wurde bekannt, als sich im Jahr 1998 der bekannte und renommierte Rhône-Winzer M. Chapoutier, eine Weingarten anlegte. Sehr schnell zeichnete sich das Potential für Shiraz- aber auch für Rhône-Weine ab. Heutzutage kaufen sehr viele australische Großfirmen in dieser Region Trauben für ihre Produktion ein.
Böden: sandiger Ton, lehmiger Ton auf Kalkstein und Kieselsand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon
Padthaway
Große Weinfirmen wurden in den 1960ern auf diese Region aufmerksam, weil die Trauben hier um einiges billiger waren als in Coonawarra. Seit den 1990ern ist diese Region auch der Sitz einiger großen Weinhändler, was sich positiv für die Region ausgewirkt hat.
Böden: lehmige Sandböden, Kalkstein
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Chardonnay, Sémillon, Riesling
Riverland
Der River Murray, der durch ganz Südaustralien und Victoria fließt, bewässert rund 22000 Ha Weinbaugebiet. Jährlich werden rund 400000 Tonnen Trauben geerntet, was diese Region zur größten Australiens macht. Viele große Firmen schätzen diese Kombination aus Sonne, verfügbarem Wasser und Weinbau, so dass hier sehr viele Weine für das untere Preissegment produziert werden. Chardonnay ist hier der Marktführer der weißen Trauben. Für die Rotweine ist hier hauptsächlich Petit Verdot zuständig.
Böden: sandiger Lehm auf Kalksteinsohle
Rebsorten: Shiraz, Mourvèdre, Grenache, Petit Verdot, Chardonnay, Colombard
Wrattonbully
In diesem Gebiet an der Grenze zu Coonawarra werden traditionell eleganter Shiraz und Cabernet Sauvignon erzeugt, der manchmal auch in Coonawarra abgefüllt wurde. Diese Region ist aber heute völlig unabhängig.
Böden: sandiger Ton, lehmiger Ton auf Kalksteinsohle
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Sémillon, Sauvignon Blanc
Victoria und Tasmanien
Bendigo und Heathcote
In Bendigo gab es 1864 infolge des Goldrausches über 40 Weingärten. Diese waren jedoch nach einer Reblausplage im Jahr 1893 fast alle komplett verschwunden. Als Weinbauern Anfang der 1970er Jahre feststellten, dass sich diese Gegend gut für den Weinbau eignet, entstanden hier wieder mehrere Weingärten. Durch diesen Wachstum an Weingärten näherte man sich immer näher an Heathcote an. Cabernet Sauvignon, Shiraz und Chardonnay stellen die meisten Ansprüche. Auf den Stellen an denen sich goldhaltiger Quarz befindet, entwickeln die Weine eine mineralische Note.
Böden: brauner, lehmiger Sand, Quarzkies, lehmiger Ton
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Riesling
Geelong
Diese Region ist vor allem dadurch bekannt geworden, dass hier die Reblausplage 1875 ausgebrochen ist. Bereits 1882 war das gesamte Gebiet zum erliegen gekommen. Im Jahr 1966 ist es dann zu einem Neuanfang gekommen, wobei die Reblaus auch heutzutage eine weitere ständige Bedrohung ist. Diese Bedrohung wird aktuell mit reblausresitenten Wurzelstöcken in Schach gehalten. Die Schwerpunkte setzen hier Shiraz und Pinot Noir. Landeinwärts ist der Shiraz tonangebend, das ändert sich je weiter man an die Küste kommt. Hier regieren Pinot Noir und Chardonnay,
Böden: rot-braun, lehmiger Ton auf hartem Ton
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinot Noir, Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc
Gippsland
Diese Region wird in drei Zonen unterteilt: Westen, Osten und Süden. Im Westen um die Stadt Moe herum ist es am trockensten und wärmsten und bietet ausreichende Sonne für Shiraz und Cabernet Sauvignon. Der Süden um Leongatha ist am kühlsten, feuchtesten und mit kräftigen Brisen von der Bassstrasse konfrontiert. Diese zusätzlich sehr windige Region ist herausfordern, aber sie kann sehr gute Pinot Noirs und Chardonnays hervorbringen. Der Osten steht ganz im Zeichen von Chardonnay. Das mediterrane Klima kann aber auch für gute Pinot Noirs und Cabernet Sauvignons sorgen.
Böden: dunkler, schwarzer Lehm, Sand
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Goulburn Valley
Bei einem Streifzeug durch diese Region könnte man auf Grund der Rebsorten meinen sich im Rhônetal zu finden. Viognier, Marsanne, Roussanne, Shiraz – alles Zeugen französischer Vorfahren wurden hier ab 1860 ausgepflanzt. Die Weingärten folgen dem Goulburn River in ein trockenes Grasland, welches eine künstliche Bewässerung notwendig macht. Die Rotweine aus dieser Region zeigen sich schokoladig, mit roten Beeren und einer Duftnote von trockener Erde.
Böden: sandig-lehmiger Ton, kieshaltiger Quarzsand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Viognier, Marsanne, Roussanne
Grampians
In dieser Region gibt es nicht allzu viele Winzer. Nicht desto trotz schafft diese Region 5000 Tonnen Ertrag pro Jahr. Diese Zahlen haben es bewirkt, dass die größte Schaumweinanlage des Landes hier errichtet wurde. Der herbe Shiraz Schaumwein aus überreifen Trauben wird hier bevorzugt erzeugt. Aber auch ein Shiraz als Stillwein kommt zu Geltung, vor allem, weil dieser mittelschwere, milder Wein im Glas durchaus kräftig wirken kann.
Böden: grau-brauner, lehmiger Sand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
King und Alpine Valley
Im Herzen der Victoriaalpen liegen auf 800 m die höchsten Weingärten des Landes. Hier entstehen fein strukturierte Chardonnays und Pinot Noirs. Weiter unten im Tal gibt es vereinzelnd italienische Trauben wie Sangiovese oder Marzemino, wobei hier eher Cabernet Sauvignon und Merlot tonangebend sind.
Böden: sandiger Lehm, fruchtbarer, tiefer, roter lehmiger Ton
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Shiraz, Merlot, Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc
Mornington Peninsula
Dieses in den 1970ern wiederentdeckte Anbaugebiet hat sich schnell zu einem Spitzengebiet entwickelt. Das Klima auf der Halbinsel ist sehr maritim und die Seeluft bewirkt einen Kühleffekt. Das ist der Grund, wieso sich hier eher Burgundertrauben entwickeln als Bordeaux. Chardonnay und Pinot Noir reifen zu absoluten Spitzenweine auf den insgesamt 920 Ha.
Böden: Ton, fruchtbarer, roter vulkanischer Boden, brauner Mehrschichtboden, Sand
Rebsorten: Shiraz, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Gris
Northeast Victoria
Das warme bis heiße Gebiet rund um die Stadt Rutherglen ist ideal für die Erzeugung herzhafter roter und außergewöhnlicher aufgespriteter Weine. Durif (in Kalifornien Petit Sirah genannt), Cabernet Sauvignon und Shiraz zeigen sich mit kräftiger Frucht, viel Alkohol und starken Tanninen. Aber diese Region produziert auch einige der besten Dessertweine der Welt. Hierfür wurde sogar eine eigene Klassifikation für Dessertweine eingeführt: Rutherglen Classic, Grand und Rare.
Böden: roter, alluvialer Lehm auf Flusskies, kieshaltiger Quarzsand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Durif, Chardonnay, Tokay, Riesling
Northwest Victoria
Der Nordwesten ist eine der größten Weinfabriken Australiens. Die flache heiße Landschaft mit ihren kleinstadtgroßen Kellereien ist bestückt mit tausenden Hektar Rebflächen. Die erforderliche Bewässerung dazu liefert der Murray River. Hohe Erträge, viel Wasser und ausreichend Sonne erzeugen körperreiche, aromatische Weine, welche hauptsächlich für den Überseemarkt bestimmt sind.
Böden: brauner, lehmiger Sand
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Colombard
Pyrenees
In den 1960er Jahren wurde hier vorwiegend Branntwein erzeugt. Als dieser Boom vorbei war nutzte man die Gegend um Schaum- und Stillweine zu erzeugen. Hierfür wurden auch die etwas kühleren Lagen bewirtschaftet. Chardonnay mit seiner vollmundigen Struktur eignet sich aber eher als Stillwein und setzt sich immer mehr durch. Shiraz und Cabernet Sauvignon zeigen sich kraftvoll und mit Minz- bzw. Gewürznoten.
Böden: grau-brauner, sandiger Lehm
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Tasmanien
Frühlingsfröste und Windböen machen den Weinbau auf Tasmanien nicht leicht. Die Weinlagen befinden sich in Küstennähe auf den Ost-, Nord- und Südseiten der Insel. Der Norden ist auf spritzige Chardonnays, aber auch auf Riesling und vereinzelnd Pinot Gris spezialisiert, welche sowohl als Still- als auch als Schaumwein gekeltert werden. Im Osten gibt es spezielle Einzellagen, welche Chardonnay und Pinot Noir ausgezeichnet reifen lassen. Das Süden ist zwar schon äußerstes Randgebiet für den Weinbau, aber er ist immer noch gut genug für gut strukturierte Weine.
Böden: kieshaltiger Basalt auf Ton, torfiger Alluvialbaoden auf Sandstein, eisenhaltiger Stein
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Riesling
Yarra Valley
Der Erfolg dieser Region auf sämtliche Stillweine aber auch auf Schaumweine verdankt sie dem Klima. Es ist hier etwas kühler als in Bordeaux aber auch etwas wärmer als im Burgund. Diese Tatsache und das Können der einzelnen Winzer verdankt diese Region ihren Ruf. Chardonnay besitzt Steinfrucht- und Feigenaroma, Pinot Noir zeigt mit Kirsch- und Waldfruchtaromen auf. Außerdem dienen beide Weine als Basis für einen gut strukturierten Schaumwein.
Böden: harter, roter Mehrschichtboden, tiefer, fruchtbarer, roter vulkanischer Boden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
Westaustralien
Geographe
Die Region wurde nach dem beliebten Seebad Geographe Bay benannt. Seit den 1920ern wird hier ernsthaft Wein angebaut, aber erst um die 1970er ist die Weinszene auf diese Region gestoßen, was mit der Gründung zweier großer Erzeuger zu tun hat. Das Klima ist warm und trocken, aber die Meeresbrisen üben einen kühlenden, feuchten Einfluss auf den Weinbau aus. Chardonnay ist hier am besten geeignet und von fein bis körperreich in allen Varianten erhältlich. Außerdem zeigen sich Shiraz sehr robust und die Merlots sind sehr körperreich.
Böden: leicht entwässerter Sand auf Kalkstein, sandiger Lehm
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon
Great Southern
Great Southern hat fünf Subregionen, welche alle ihren eigenen Stil entwickeln. In Frankland River im Westen findet man elegante Rieslinge und Cabernet Sauvignons. Mount Barker südöstlich von Frankland produziert würzige Shiraz im Rhône-Stil. In der Subregion Albany im Süden sind körperreiche Chardonnays und Pinot Noirs typisch, während in Denmark weiter westlich duftige Weißweine und saftige Rotweine erzeugt werden. Aromatische Rieslinge, edle Chardonnays und üppige Pinot Noirs werden in der jüngsten Subregion in Porongurup hergestellt.
Böden: harter, gelb-gesprenkelter Mehrschichtboden
Rebsorten: Shiraz, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
Manjimup
Dieses Weinbaugebiet entstand erst in den späten 1980ern. Die Weingärten werden meist nur von Familienbetrieben bewirtschaftet, weswegen es teilweise auch große Unterschiede in der Qualität und im Preis gibt. Diese Familien fokussieren zumeist auf Chardonnay, Pinot Noir oder Shiraz. Diese Region ist etwas wärmer als Pemberton, welches weiter im Süden liegt, was wiederum bedeutet, dass sich die Trauben auch sehr gut für die Produktion von Schaumweinen eignet.
Böden: kieshaltiger Sand und Lehm
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Verdelho
Margaret River
Margaret River hat viel Sonne, eine Meeresbrandung und Weine mit Weltklassepotential zu bieten. Als bestes Weinbaugebiet in Westaustralien besitzt diese Region den stärksten maritimen Einfluss, welcher das warme Klima mäßigt. Neben lebendigen Sauvignon Blanc und weichem, komplexen Chardonnay sind hier die roten und weißen Bordeaux-Sorten herausragend.
Böden: kieshaltiger, sandiger Lehm mit Granituntergrund
Rebsorten: Shiraz, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc, Sémillon
Pemberton
Aufgrund der niedrigen Temperaturen, geringer Anzahl an Sonnenstunden, aber auch wegen den hohen Niederschlagsmengen und der Feuchtigkeit ist diese Region sehr geeignet für Pinot Noir und Chardonnay. Mittelschwere Weine welche an den tief liegenden Bergen nordöstlich von Pemberton liegen , sind immer mehr im Kommen und haben durchaus Potential.
Böden: kieshaltiger Sand und Lehm, fruchtbarer Lehm
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Verdelho
Swan District
Hier startete im Jahr 1829 die Weinproduktion in Westaustralien mit der Auspflanzung der ersten Reben. Eine kommerzielle Nutzung erfolgte dann im Jahr 1859. Das heiße Klima ist ideal für die seit 1920 beliebten süßen, aufgespriteten Weine. Etwas später folgten dann körperreiche und vollmundige Weintypen nach. Die höher gelegenen, kühleren Lagen im Norden stellen einige hochwertige Weine wie Verdelho oder auch Chenin Blanc her.
Böden: gelb-brauner Lehmboden, sandiger, gelber Mehrschichtboden
Rebsorten: Grenache, Cabernet Sauvignon, Shiraz, Chardonnay, Verdelho, Chenin Blanc
Brasilien
Die Weingärten liegen überwiegend im Süden des Landes, besser gesagt im Hügelland der Serra Gaúcha. Als drittgrößter Weinproduzent Südamerikas hat man eine Rebfläche von ca. 60000 Ha zur Verfügung. Diese wird jedoch nur zu einem Drittel für die Weinproduktion genutzt, weil der Rest als Tafeltraube in den Handel kommt. Ein neueres Anbaugebiet ist Frontera an der Grenze zu Uruguay. Die Hauptrolle spielen in Brasilien sämtliche europäischen Weißweinsorten, welche teilweise in großer Höhe ausgepflanzt wird.
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Gewürztraminer, Chardonnay, Welschriesling, Sémillon, Isabella
Bulgarien
Donauebene
Im Osten herrscht maritimes Klima, welches den Anbau von weißen Rebsorten begünstigt. Im nördlichen Teil dieser Region findet man eher rote Rebsorten. Die Weine bestechen durch ihre Frische, welche durch die hügelige Landschaft, den kühlen Nächten und den vielen Sonnenstunden ermöglicht wird.
Böden: Löss, Kalkstein
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Gamza Pamid, Chardonnay, Muskat, Dimiat
Thrakisches Tiefland
Im Süden von Bulgarien ist es wärmer als im Norden, und rund um die Stadt Melnik gibt es ein eigenes Mikroklima, welches diese Region die heißeste des ganzen Landes macht. Rotweine sind hier sehr beliebt bei den Winzern, aber auch die Qualität der Weißweine braucht sich nicht verstecken. Zahlreiche Investition haben bewirkt, dass sich in dieser Region einige sehr gute Weine auch ihre internationale Berechtigung erkämpft haben.
Böden: Sand, Lehm, Kalkstein
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Mavrud, Melnik, Syrah, Pinot Noir, Chardonnay, Misket, Traminer
Chile
Aconcagua Valley
Dieses Flusstal leitet kühle Meeresluft weiter ins Landesinnere, sodass warme Tage und kühle Nächte eine langsame Reifung erlauben. 90% der Rebstöcke sind mit Rotweintrauben bestückt, welche volle, fruchtige und reife Weine mit einer intensiven Farbe ergeben.
Böden: gut entwässerte, steinige, flache Böden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Carmenère, Syrah
Bío-Bío Valley
Der fehlende Schutz der küstennahen Bergen ist daran Schuld, dass es hier mehr regnet als weiter nördlich. Kühlere Sommer und eine lange Reifephase führen zu aromatischen Weißweinen, was noch durch eine spätere Traubenlese als in anderen Regionen Chiles hervorgehoben wird. Die Weine erweisen sich als frisch und lebhaft.
Böden: fruchtbare, alluviale Böden
Rebsorten: Pinot Noir, País, Chardonnay, Moscatel de Alejandría
Casablanca und San Antonio Valley
Als in den 1980ern Casablanca Valley für den Weinbau entdeckt wurde, waren die besten Plätze sehr schnell vergeben. Der kühlende Einfluss des Pazifiks schafft ausgezeichnete Bedingungen, welche durch Frühlingsfröste teilweise getrübt wird. Eine Bewässerung ist nur durch Bohrlöcher schwierig, weil das Schmelzwasser der Anden zu weit weg ist. San Antonio Valley wurde noch später erschlossen. Die kühlen Sommer lassen die Trauben langsam reifen. Chardonnay und Pinot Noir entwickeln hier lebendige Fruchtaromen.
Böden: flache, sandige Böden
Rebsorten: Pinot Noir, Syrah, Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Curicó Valley
Die 19000 Ha Rebflächen in dieser Region sind die treibende Kraft in chilenischen Weinbau. Hier werden die meisten preiswerten Weine erzeugt. Auf fruchtbaren Ebenen oder an den küstennahen Bergen erleben die Trauben eine lange Wachstumsphase, was die Fruchtkonzentration erheblich verbessert.
Böden: fruchtbare, alluviale Böden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Carmenère, Sauvignon Blanc, Chardonnay
Itata Valley
Auch wenn weiter nördlich dieser Region vermehrt edlere Traube als die heimische País und Moscatel de Alejandría ausgepflanzt werden, so gibt man sich hier traditionell. Die heißen, trockenen Sommer und die starken Tag-Nacht-Temperaturschwankungen machen aber auch die Auspflanzung von Cabernet Sauvignon und Chardonnay sehr interessant.
Böden: fruchtbarer Lehm
Rebsorten: País, Cabernet Sauvignon, Moscatel de Alejandría, Chardonnay, Torontel
Limarí Valley
Anfangs wurde diese Region ausschließlich für die Produktion von Pisco genutzt. Erst im Jahr 1993 wurden langsam auch europäische Rebsorten ausgepflanzt. Unter Tags senkt die Seeluft die Temperatur ab, genauso wie der Nebel in der Nacht. Hinzu kommt, dass die Bewässerung über das angrenzende Reservoir La Paloma erfolgt, was den Weinen eine reine, fruchtige und geschmeidige Note verleiht.
Böden: steiniger Boden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Viognier
Maipo Valley
Im 19. Jahrhundert wurde hier die ersten Reben aus Bordeaux ausgepflanzt und somit wurde Chile nach und nach bekannter. Die höheren, kühleren Lagen führen dazu dass die Trauben länger für die Reife benötigen. Cabernet Sauvignon ist die Hauptrebsorte hier. Die Weine entwickeln intensive schwarze Johannisbeeraromen, etwas Eukalyptus und zeichnen sich mit weichen Tanninen aus.
Böden: alluvialer Ton auf Felssohle
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot
Malleco Valley
Rund 480km südlich von Santiago de Chile liegt dieses erst kürzlich erschlossene Anbaugebiet. Diese Region ist reich an Niederschlägen und hat kühle Tage, was aber in der Kombination mit vielen Sonnenstunden und kräftigen Südwinden dazu führt, dass hier vielversprechende Chardonnays angebaut werden
Böden: flacher, steiniger Boden
Rebsorten: Chardonnay
Maule Valley
Dieses Tal blickt auf eine 200-jährige Geschichte des Weinbaus zurück. 31000 Ha stehen hier unter Reben und bilden hier die Heimat von Carmenère. In manchen Teilen dieser Region gibt es deutlich mehr Niederschlag als anders wo, was eine künstliche Bewässerung unnötig macht.
Böden: fruchtbare, alluviale Böden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Carmenère, Sauvignon Blanc, Chardonnay
Rapel Valley
Ein Viertel aller chilenischen Rebflächen befindet sich in diesem Valley. Die 30000 Ha werden auf zwei Gebiete, nämlich Colchagua Valley und Cachapoal Valley aufgeteilt. Das heißere Landesinnere liefert Cabernet Sauvignon und Merlot, welche üppige Aromen aufweisen. In den kühleren, küstennahen Regionen rund um die Städte Peumo und Requinoa können auf weiße Rebsorten viel Potential aufweisen, aber auch hochwertiger Merlot kommt von hier.
Böden: Stein, Alluvial
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Carmenère
China
Als eines der größten weinanbauenden Länder der Welt, kämpft sich China seinen Weg an die Weltspitze. Ein Großteil der Trauben wird zwar für den Markt verwendet, aber sehr viele Investitionen und der Import von Know-How schieben mit einer unheimlichen Geschwindigkeit das Qualitätsbarometer nach oben. Die besten Anbaugebiete liegen in den kühleren Küstenregionen Shandong, Hebei und Tianjin. Shandong übernimmt hier aber die Vorreiterrolle, weil es dort einem britischen Weinhändler gelang europäische Rebsorten zu kultivieren und im modernen Stil auszubauen.
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Riesling
Deutschland
Ahr
Auf den Steilhängen des Flusstales können die Trauben des Spätburgunders voll ausreifen. Die Weine waren früher eher lieblich, doch inzwischen werden die Weine trocken und von dichter Eleganz erzeugt. Die Mengen sind aber begrenzt, was die Preise in die Höhe treibt.
Böden: Schiefer, Lehm
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Portugieser, Riesling
Baden
Die 16000 Ha sind auf über 400 km verteilt, was eine Vielzahl an Spezialisierung allein durch die verschiedenen Mikroklimas, Böden und Traubensorten ermöglicht. Findet man im Norden dieser Region hauptsächlich Müller-Thurgau, so kommt man etwas südlicher auf immer mehr Rieslingbestände. Noch weiter im Süden findet man dank mehr Sonnenstunden vor allem Pinot Noirs, und wenn man ganz im Süden, in der Region um den Bodensee ist, werden leichte Weißweine wie Gutedel oder auch Müller-Thurgau wieder häufiger.
Böden: Kalk, Löss, Granit, Vulkangestein
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Müller-Thurgau, Grauburgunder (Pinot Gris), Weißburgunder (Pinot Blanc), Riesling, Gutedel (Chasselas)
Franken
Gut ein Drittel der 6000 Ha Rebflächen werden mit Müller-Thurgau ausgepflanzt, aber Franken ist eher bekannt für seine Rieslinge und Silvaner. Die Weine sind sehr beliebt, auch weil sie großteils ins Bocksbeutel abgefüllt werden. Strenge Fröste sind bei dem kontinentalen Klima keine Seltenheit. Die Weine sind trocken, körperreich und von kräftiger Säure. Spätburgunder sind sehr selten, aber können von sehr guter Qualität sein.
Böden: Kalk, Sandstein, Löss, Ton
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner
Hessische Bergstraße
Auf einer alten römischen Bergstraße werden auf einer Länge von rund 30km und einer Größe von etwa 450 Ha hauptsächlich weiße Rebsorten ausgepflanzt. Riesling und Müller-Thurgau übernehmen dabei die Hauptrolle, in einer malerischen Landschaft, in welcher die Winzer zwischen Obstbäumen ihre Rebstöcke verwalten. Wenige Winzer keltern selbst und die meisten Weine werden vor Ort an Touristen verkauft.
Böden: Löss, Granit, Sandstein, Ton
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), St. Laurent, Riesling, Grauburgunder (Pinot Gris), Müller-Thurgau
Mittelrhein
Die Hänge in dieser Region sind seht steil, weswegen in den letzten Jahren einige Winzer wegen der hohen Kosten ihre Weinberge aufgegeben haben. Die Winzer stehen hier im Schatten ihrer Nachbarregionen, weswegen sich viele Winzer mit mittelmäßiger Qualität für den regionalen Markt begnügen. Rieslinge können aber in dieser Region ähnlich hervorragend sein, wie im Rheingau oder an der Mosel.
Böden: Schiefer
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Riesling, Müller-Thurgau
Mosel-Saar-Ruwer
Dieses Gebiet ist in fünf Subregionen unterteilt. Burg Cochem, Ruwer, Saar, Bernkastl sowie Obermosel und Moseltor weisen eine über 2000 Jahre alte Weinbautradition auf. Das starke Gefälle an den Flusshängen ermöglicht die größtmögliche Sonneneinstrahlung und durch den Schieferboden wird die Wärme auch noch zusätzlich gespeichert. Die Weinlese gestaltet sich aber auf den steilen Hängen als teilweise sehr schwierig, weswegen die Weine oft einen höheren Preis haben. Rieslinge von der Mosel können aber locker mehrere Jahrzehnte überdauern und behalten ihre angenehme Frische.
Böden: Devonschiefer, blauer Schiefer
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Riesling, Elbling
Nahe
Die Böden und Traubensorten an der Nahe sind so vielfältig, dass es kaum verwunderlich ist, dass ein unverwechselbarer Charakter fehlt. Die vereinzelten Winzer, welche eine außergewöhnliche Qualität in ihre Weine bringen sind eher in der Unterzahl, gegenüber der Massenproduktion. Die Böden in Rheinnähe sind schwer und fruchtbar, was den Wein weich macht, aber Würze vermissen lässt. Die besten lagen sind rund um die Ortschaften Niederhausen und Schlossböckelheim.
Böden: Prophyr, Schiefer, Lehm, Sand, Ton
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner
Pfalz
Die Pfalz hat in den letzten Jahren den größten Sprung an Qualität nach vorne gemacht. Die Standards haben sich enorm verbessert, was zur Folge hat, dass einige der besten Rieslinge aus Deutschland in der Pfalz gekeltert werden. Erkennungsmerkmal sind die Schwere und die Kraft dieser Weine. Das milde Klima ermöglicht auch die Produktion von guten Pinots, welche ohne der kantigen Säure auskommen, welche sonst weit verbreitet ist.
Böden: Lehm, Löss, Kalk, Basalt, Sand
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Dornfeder, Portugieser, Riesling, Scheurebe, Weißburgunder (Pinot Blanc)
Rheingau
Der Rhein macht bei Mainz eine Kehre und fließt 32 km direkt nach Westen. Auf den Nordufern entstanden vor Jahrhunderten schon Weingärten, welche nach Süden ausgerichtet waren. In ihrer Blütezeit waren Rheingauweine in der gleichen Liga wie die großen Lagen aus dem Bordeaux. Anhaltender Qualitätsverlust bei steigenden Preisen ließ diesen Hype etwas abebben. 1984 wurde die Charta Rheingau von Georg Breuer gegründet, welche die Qualitätsstandards für die ganze Region prägte. Erst-Gewächs-Status, Weintypen und Klassifizierung wurden dadurch reglementiert. Spitzenweinen aus dem Rheingau mangelt es häufig an Körper, und die hohe Säure ist schwer auszubalancieren. Trockener oder lieblicher Riesling kann hier aber genauso großartig werden, wie seine Weinberge berühmt sind.
Böden: Lehm, Ton, Quarz
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Riesling
Rheinhessen
Wurde und wird diese Region hauptsächlich durch Verschnitte und industriellem Massenwein bekannt, so findet man heutzutage speziell auf den Rheinterrassen nahe des Flusses immer mehr Winzer, die nach einer höheren Qualität streben. Trockene Rieslinge oder auch spritzig-trockene Silvaner sind die Markenzeichen der Region, ebenso wie Dornfelder. Junge Winzer bringen immer mehr neue Ideen ein und sorgen für eine Vielfalt.
Böden: Lehm, Schiefer, Ton, Sand
Rebsorten: Dornfelder, Portugieser, Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner
Saale-Unstrut
Das nördlichste Weingut Europas liegt südwestlich von Leipzig in einem Gebiet, an dem die beiden Flüsse Saale und Unstrut zusammenfließen. Die Fröste die das raue, kontinentale Klima bringt, machen den Weinbau zu einer Herausforderung, dennoch steigt die Anzahl der bewirtschafteten Rebflächen seit gut 15 Jahren. Auf den gut 650 Ha Rebflächen wird zumeist Müller-Thurgau angebaut.
Böden: Kalk, Ton, Löss
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Portugieser, Müller-Thurgau, Weißburgunder (Pinot Blanc), Silvaner
Sachsen
Nordwestlich von Dresden erstreckt sich entlang der Elbe das östlichste Weinbaugebiet Deutschlands. Auf den gut 400 Ha großen Anbauflächen kämpfen die Winzer häufig mit Frösten. Müller-Thurgau ist hier die bevorzugte Rebsorte und wird häufig in der Region aber auch von Touristen genossen.
Böden: Ton, Sand, Löss, Granit
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Dornfelder, Müller-Thurgau, Riesling, Weißburgunder (Pinot Blanc), Traminer
Württemberg
Mit 11500 Ha ist diese Region die viertgrößte in Deutschland. Die meisten Rebflächen befinden sich nördlich von Stuttgart und sind bekannt für ihre Rotweine. Trollinger, welcher unter anderem auch als Vernatsch bzw. Schiava in Italien bekannt ist, spielt die Hauptrolle. Die Etikettenbezeichnung Hades steht für anspruchsvolle Rotweine, welche aus wenig ertragreichen Reben gekeltert werden um anschließend in Barrique ausgebaut zu werden. Rieslinge spielen zwar eine Rolle, jedoch gibt es kaum Winzer, welche eine gute Qualität hervorbringen.
Böden: Mergel, Sandstein, Kalk
Rebsorten: Spätburgunder (Pinot Noir), Trollinger, Schwarzriesling (Pinot Meunier), Lemberger, Riesling
Frankreich
Bordeaux
Blaye, Côtes de Blaye und Premières Côtes de Blaye
Die Region Blaye umschließt zwar die Region Bourg, aber das Terrain ist wechselhaft und das Anbaugebiet weniger kompakt. Gesamt gibt es drei Anbauzentren: in der Umgebung der Hafenstadt Blaye im Westen, im Norden nahe der Kleinstadt St-Ciers und im Süden bei St-Savin. Insgesamt stehen dort knapp 6000 Ha unter Reben. 90% des Gesamtertrages ist Rotwein, der als AOC Premières Côtes de Blaye etikettiert wird. Die Weine sind frischer und mit weniger Gewicht und Struktur als in der Côtes de Bourg. Weißer Premières Côtes de Blaye ist meist Sauvignon Blanc.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Sand, Kies
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Malbec, Sauvignon Blanc, Sémillon, Muscadelle
Cadillac, Loupiac und Ste-Croix-du-Mont
Diese drei Weißwein- AC´s liegen Sauternes und Barsac gegenüber auf der anderen Seite der Garonne. Wie in den Nachbarregionen kommt auf hier Edelfäule vor. Die Weine sind weniger mächtig und konzentriert als Sauternes, bieten aber ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ste-Croix-du-Mont mit seinen knapp 425 Ha ist historisch die bedeutendste der drei AC´s, weil diese mit den Weinen aus Sauternes konkurrieren können. Die Weine aus Loupiac sind etwas frischer mit deutlich mehr Säure, während jene aus Cadillac von üppig-exotische bis zu halb-süß variieren können.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Kiesböden
Rebsorten: Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle
Côtes de Bourg
Wegen ihrer vielen Hügeln aus Kalkstein und Lehm wird diese Region auch gerne die Schweiz der Gironde genannt. Die Region liegt da, wo die Dordogne in die Gironde mündet, und hat daher ein etwas milderes Klima als andere Teil Bordeaux´. Dir durchschnittlichen Regenmengen gehören zu den niedrigsten im ganzen Bordelais. Die Weine sind in der Regel körperreich und kernig, von tiefer Farbe und erdiger Fruchtigkeit. In geringen Mengen wird auch Weißwein hergestellt.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Malbec, Sémillon, Muscadelle, Colombard
Côtes de Castillon und Bordeaux-Côtes de Francs
Die Region Côtes de Castillon mit ihren 3000 Ha unter Reben hat ein ähnliches Profil wie das benachbarte St-Émilion. Der wichtiges Unterschied ist das etwas kühlere Klima der Côtes de Castillon und der aus diesem Grund spätere Lesetermin. Die Trauben müssen gut ausreifen, damit der Säuregehalt der Weine nicht zu hoch ist. Der Name der AC Côtes de Castillon geht auf die Stadt Castillon-la-Bataille zurück, wo 1453 die 300-jährige englische Herrschaft über Aquitanien durch die französische Armee endete.
Im Nordosten grenzt die AC Bordeaux-Côtes de Francs an. Die viel kleinere Region erzeugt Rotweine und in geringen Mengen Weißwein. Die Weißweine sind vollmundig, reich, duftig und von guter Säure. Die Rotweine, hauptsächlich aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon hergestellt, verfügen über ein gutes Alterungspotential und besitzen eine kernig-nachhaltige Präsenz am Gaumen.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Sand, Kiesböden
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle
Entre-Deux-Mers und Haut-Benauge
Die Appellation Entre-Deux-Mers ist bekannt für trockene Weißweine aus den drei klassischen Bordeaux-Sorten Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle. Die lebendigen, frischen und fruchtigen Weißweine werden jung getrunken. Es stehen rund 1600 Ha unter Reben.
Haut-Benauge ist eine eigene Appellation im Süden der Region. Die Weine sind ähnlich, werden aber zur besseren Vermarktung meist als Entre-Deux-Mers oder Bordeaux ausgewiesen.
Böden: Sand, Kiesböden, Schluff, Kalk-Lehm-Gemisch
Rebsorten: Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle
Fronsac und Canon-Fronsac
Westlich der Libourne erstreckt sich ein wie ein Dreieck geformtes Gebiet, das von den Flüssen Dordogne im Süden und Isle im Osten begrenzt wird. Es umfasst die AC Fronsac sowie die winzige, nur 300 Ha große Enklave Canan-Fronsac. Ende des 19. Jahrhunderts zerstörte ein Reblausbefall die Weingärten, und erst in den 1970ern bahnte sich ein erneuter Aufschwung an. Canon-Fronsac mit seiner überwiegend südlichen Ausrichtung und einem höherem Kalksteinanteil in den Böden hat das Potenzial, feinere Weine hervorzubringen als Fronsac, allerdings ist die Qualität eher schwankend.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Sandstein
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Malbec
Graves
Typisch für diese Region sind kleine Güter in Familienbesitz, in die weniger investiert wurde als beispielsweise in Pessac-Léognan. Trotzdem gibt es dort zunehmend hochwertige Weine. Die auf einer Fläche von gut 2700 Ha erzeugten Rotweine der AC Graves enthalten zunehmend Merlotanteile. Sie sind betont fruchtig und sollten nicht länger als 4-5 Jahre lagern. Weitere 800 Ha erbringen Weißweine: knackig, frisch, aromatisch und knochentrocken oder aber vollmundig und fassgereift. Es gibt auch den Graves Supérieur, den man in geringen Mengen aus spät gelesenen Trauben produziert.
Böden: Kies, Kalkstein mit Lehm gemischt, Sand
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Sauvignon Blanc, Sémillon, Muscadelle
Graves de Vayres
Bei dieser kleinen AC, die mit der Region Graves nichts zu tun hat, handelt es sich um eine Enklave im Norden der Region Entre-Deux-Mers nahe der Stadt Vayres. Die Böden bestehen überwiegend aus Kies. Man erzeugt leichte, fruchtige Rotweine, aber auch kleine Mengen trockenen Weißweins.
Böden: Sand, Kiesböden
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Malbec, Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle
Haut-Médoc
Im südlichen Teil der Halbinsel bildet jenes 4500 Ha große Anbaugebiet die AC Haut-Médoc. Die dort vorhandenen Kiesböden sind ideal für den Anbau von Cabernet Sauvignon. Mit entsprechenden Investitionen und Know-How ist die Region in der Lage, hochwertige Weine mit Konzentration, Struktur und Alterungspotential hervorzubringen. Fünf Güter wurden in die Klassifikation von 1855 aufgenommen – Belgrave, Camensac, La Tour Carnet, Cantemerle & La Lagune – aber ein Großteil der Produktion fällt in die Kategorie Cru Bourgeois.
Böden: Kies, Kalk-Lehm-Gemisch
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
Lalande-de-Pomerol
Die AC Lalande-de-Pomerol grenzt, jenseits des Flüsschens Barbanne, nördlich direkt an den prestigeträchtigen Nachbarn Pomerol an. Es stehen knapp 1200 Ha unter Reben. Auch hier sind die Weingüter klein und daher hochpreisig. Die Böden sind unterschiedlich, wobei gerade die Sand- und Kiesböden Weine hervorbringen, die einem echten Pomerol durchaus vergleichbar sind, aber weniger Alterungspotenzial und Gewicht haben. Je weiter man in den Westen geht, desto sandiger werden die Böden und desto leichter werden die Weine.
Böden: Kies, Lehm, Sand
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Malbec
Listrac-Médoc
In der AC Listrac-Médoc wird heute mehr Merlot als Cabernet Sauvignon angebaut. Aufgrund der kühlen Kalkstein- und Lehmböden sowie der größeren Entfernung zur Gironde setzt die Reifephase hier später ein, was die Reifung von Cabernet Sauvignon erschwert. Früher waren die Weine aus diesem Grund etwas härter, während der Einsatz von Merlot sie heute insgesamt weicher macht.
Böden: Kalkstein-Lehm-Gemisch, Kies, Sand
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
Margaux
Mit rund 1500 Ha unter Reben ist die AC Margaux die größte der Gemeindeappellationen im Médoc. Zu Ihr gehören Arsac, Labarde, Cantenac, Soussans und Margaux selbst. Die Kiesböden der Region mit ihrem niedrigen Lehmanteil sind für kaum etwas anderes als den Weinbau geeignet. Cabernet Sauvignon insbesonders ergibt dort Weine von zarter Balance, duftigen Aromen und schöner Tanninstruktur, Häufig werden sie als „feminin“ bezeichnet, wenn auch dank moderner Techniken manche Weine heute konzentrierter sind.
Böden: Kiesböden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
Médoc
Die AC Médoc umfasst nur die nördliche Spitze der zwischen Atlantik und Gironde gelegenen Halbinsel Médoc. Das von Weidegebieten durchzogene Land ist flach, und die schweren Böden lassen stellenweise den Kies offen zutage treten. Die Weine haben in letzter Zeit dank eines höheren Merlot-Anteils an Finesse gewonnen. Einen Großteil der Weine aus den 5000 Ha Rebflächen werden von Genossenschaften gekeltert, jedoch gibt es durchaus zunehmend hochwertige Weine aus einzelnen Châteaus.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Sand, Kies
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
Moulis
Mit einer Größe von rund 630 Ha ist die AC Moulis die kleinste der Gemeindeappellationen im Médoc. Wie die nördlich angrenzende AC Listrac-Médoc hat auch Moulis Kalkstein- und Lehmböden. Im Osten gibt es Kiesböden auf denen Cabernet Sauvignon voll ausreift. Weiter im Landesinneren steigt der Merlotanteil und die Weine sind fruchtiger aber weniger intensiv.
Böden: Kies, Kalkstein-Lehm-Gemisch
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Franc
Pauillac
Das Musterbeispiel eines Médoc-Weins präsentiert sich sich konzentriert und langlebig, von annähernd bleistifthaft-mineralischer Qualität. Die Aromen von schwarzer Johannisbeere, Zedernholz und Zigarrenkiste überwiegen. Das Geheimnis ihres Charakters sind die tiefgründigen Kiesböden und die direkte Nähe zur Gironde – einer Art Wärmekraftwerk in der Region. Das Terroir hat sich als ideal für Cabernet Sauvignon erwiesen.
Boden: Kiesböden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
Pessac-Léognan
Die Tradition des Weinbaus in dieser ältesten Weinregion in Bordeaux geht bis ins Mittelalter zurück. 1987 wurde der nördliche Teil von Graves zur eigenständigen AC Pessac-Léognan erklärt, benannt nach den beiden westlich bzw. südlich der Stadt Bordeaux gelegenen Gemeinden. Mit ihren Kiesböden verfügt die Region über ein großes Potenzial – was klangvolle Namen wie Château Haut-Brion und Château Pape Clément belegen. Berühmt ist die Gegend jeher für ihre Rotweine, die knapp 80% der Gesamtanbaufläche von 1450 Ha ausmacht. Die wenigen hier produzierten trockenen Weißweine sind die besten von Bordeaux: fein, voll, mit nachhaltigem Aroma und Duft von Zitrusfrüchten sind diese sehr lagerfähig.
Böden: Kiesböden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot, Sauvignon Blanc, Sémillon, Muscadelle
Pomerol
Es werden rund 800 Ha bewirtschaftet und die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt 6,5 Ha. Die Mengen sind als begrenzt und die Preise alleine deswegen schon hoch. Die Region erstreckt sich über eine sanft abfallende Hochebene nordöstlich von Libourne, in deren Zentrum die reichsten Weine auf Lehm- und Kiesböden wachsen. Dort finden sich Spitzenchâteaus wie Le Pin, Lafleur und Pétrus. Auf den niedrigen Terrassen im Westen und Süden sind die Böden sandiger und die Weine leichter und weniger mächtig. Die AC Pomerol ist die einzige Weinregion in Bordeaux ohne ein offizielles Klassifikationssystem.
Böden: Kies, Lehm, Sand
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon
Première Côtes de Bordeaux
Diese AC bildet einen schmalen Streifen im Süden der Region Entre-Deux-Mers. Der Lauf der Garonne ist von Steilhängen aus Kalkstein geprägt, dahinter schließt sich eine Hügellandschaft an. Die lebendigen, fruchtigen, mittelschweren Weine sollten nicht länger als drei bis fünf Jahre lagern. Nur spezielle Cuvées altern länger.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Kiesböden
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Malbec, Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle
Sauternes
Dies ist die Heimat einzigartiger Weine: üppig süß, ölig und aromatisch. Die Region Sauternes, exklusiv für edelsüße Weißweine zuständig, liegt 40km flussaufwärts von der Stadt Bordeaux entfernt am linken Ufer der Garonne. Die Gesamtfläche umfasst 2200 Ha, über die sich die fünf Gemeinden Bommes, Fargues, Sauternes, Preignac und Barsacverteilen. Die Erzeuger in Barsac dürfen ihre Weine entweder als Barsac oder als Sauternesweine etikettieren, alle anderen müssen unter Sauternes gekennzeichnet werden. Die Trauben werden selektiv von Hand gelesen, manchmal bis in den Dezember hinein. Für die Botrytis cinerea ist das kühle Wasser der Flusses Ciron, welcher in die warme Garonne fließt. Durch diese entstehenden Morgennebel kann sich die Botrytis bestens entwickeln. Die offizielle Obergrenze für die ohnehin sehr niedrigen Erträge liegt bei 25 Hl pro Ha.
Böden: Kiesböden, Kalkstein, Sand
Rebsorten: Sémillon, Sauvignon Blanc, Muscadelle
St-Émilion
Der Weinbau reicht bis in die gallo-römische Zeit zurück. Die heutige AC umfasst genau das 1289 urkundlich festgelegte Gebiet. 1999 wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Cabernet Franc wird hier auch Bouchet genannt, war früher stärker verbreitet und ist heute ein wichtiger Bestandteil vieler Verschnitte. Charakterisch für St-Émilion-Weine sind ihre kühle Frische und weiche Frucht, die besten verfügen zusätzlich über eine schöne Tanninstruktur und Alterungspotential.
Beim AOC St-Émilion Grand Cru ist ein höherer Mindestalkoholgehalt, niedrigere Erträge und die Anerkennung von zwei Verkostungsgremien vorgeschrieben.
Böden: Kalk-Lehm-Gemisch, Sand, Kiesböden
Rebsorten: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon
St-Estèphe
Die nördlichste der vier Gemeindeappellationen des Médoc, die AC St-Estèphe, hat im Vergleich zu ihren Nachbarn einen eher ländlicheren Charakter. Die Weingüter befinden sich großteils noch in Familienbesitz. Cabernet Sauvignon entwickelt auf den kühleren Kalksteinböden einen leicht strengen Charakter, weshalb man sich mehr dem ausgewogeneren Merlot zugewandt hat. Gemeinhin sind die Weine vollmundig, kernig und langlebig.
Böden: Kies, Sand, Kalk-Lehm-Gemisch
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
St-Julien
Ein Grund für die seit Jahren unangefochtene Beständigkeit dieser Region besteht darin, dass 80% der 900 Ha umfassenden Gesamtfläche sich im Besitz von 11 klassifizierten Chateaus befinden. Der andere Grund ist die Lage. Die AC St-Julien besteht aus zwei von der Sonne verwöhnten und gut entwässerten Kiesplateaus. Die Weine zeigen hier eher mehr Zurückhaltung und weichere Fruchtnoten als die Weine des AC Pauillac, dennoch sind die Weine ebenso langlebig.
Boden: Kiesböden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
Burgund
Beaujolais
Der Süden Burgunds ist ein weites, landschaftlich reizvolles Gebiet mit kleinen Dörfern und Hängen, die fast ausschließlich mit Gamay bepflanzt sind. Da die Rebsorte und auch die Böden anders sind, wird das Beaujolais oft gar nicht mehr zu Burgund gerechnet, und die Weine unterscheiden sich tatsächlich. Der Wein hinterlässt vor allem den Eindruck von Frische und lebendiger, knackiger Frucht. Das Beaujolais hat in den letzten Jahren zahlreiche Veränderungen erlebt: Neben kleinen Familiengütern wird die Region von Handelshäusern und Genossenschaften beherrscht, was zu einem Qualitätsabfall geführt hat. Dabei ist ein guter Beaujolais ein einzigartiger Wein, der immer seine Liebhaber behalten wird.
Böden: Granit, Schiefer-Ton-Gemisch
Rebsorten: Gamay
Chablis
Im Norden Burgunds liegt die Weißweinregion Chablis, die auf eine gut 1400-jährige Tradition zurückblicken kann. Echter Chablis wird ausschließlich aus Chardonnay gekeltert und sollte knochentrocken aber nicht hart sein, stahlig aber nicht herb, voll, aber nicht schwer. Der Wein verdankt seinen Charakter dem nördlichen Klima, das einen hohen Säuregehalt bewirkt, und den Kalksteinböden. Wie auch andere Teile Burgunds sind die Weingärten in Chablis in eine Hierarchie eingeteilt, die von der AC Petit Chablis, und der AC Chablis bis zu den Spitzenlagen AC Premier Cru Chablisund Grand Cru Chablis.
Böden: Muschelkalk
Rebsorten: Chardonnay
Côte Chalonnaise
In der sanft hügeligen Landschaft der Côte Chalonnaise gibt es neben dem Weinbau auch andere Formen der Landwirtschaft. Die Rebflächen sind nicht durchgängig, sondern um die größeren Dörfer herum gruppiert. Es werden Rot- und Weißweine angebaut, die bis vor kurzem von als rustikal galten. Das hat sich aber durch qualitätsbewusster Winzer, welche die Standards angehoben haben, deutlich verbessert.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Chardonnay, Aligoté, Pinot Noir
Côte de Beaune
Die Region ist ebenso berühmt für ihre Rot- als auch für ihre Weißweine – es finden sich hier die einzigen Grand Cru Lagen für weißen Burgunder außerhalb von Chablis. Die Rotweine der Côte de Beaune sind sehr unterschiedlich: Pommard ist meist mächtig und tanninreich, Volnay anmutiger. Die in der Regel mittelschweren Weine aus Chorey-lès-Beaune und Savigny-lès-Beaune sollten auch in der mittleren Reifen getrunken werden. Die Weine aus meist nicht so illustren Dörfern kommen meist als Côte de Beaune Village in den Handel. Die überwiegenden Kalksteinböden sind meist mit Mergel, Lehm und Kies gemischt.
Böden: Kalksteinböden
Rebsorten: Chardonnay, Pinot Noir
Côte de Nuits
Fast alle roten Grand Crus finden sich hier im Herzland Burgunds, dessen Osthänge in früherer Zeit mächtige Klostergüter bewirtschafteten. Nirgendwo auf der Welt erreicht Pinot Noir eine so atemberaubende Komplexität und Eleganz. Er hat delikate Aromen roter Früchte und eine Struktur, die eine Lagerung über Jahrzehnte ermöglicht, wobei der Wein immer mehr Geschmacksnuancen entwickelt. Im Burgund glaubt man, dass große Weine weniger von der Traube als vielmehr vom Boden abhänge. Die AC Côte de Nuits Villages umfasst überwiegend abseits von den berühmten Hängen gelegene Dörfer auf dem Plateau; aufgrund der höheren Lage und des kühleren Kleinklimas reifen die Trauben dort weniger gut, weshalb die Weine weniger geschätzt werden.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Chardonnay, Pinot Noir
Mâconnais
Die Stärke dieser großen Region im Nordwesten von Mâcon liegt in fruchtigen, von Chardonnay gekelterten Weißweinen. Die Rotweine, üblicherweise Gamay, sind fast immer von minderer Qualität. Die ganz einfachen Weine werden als Mâcon oder Mâcon Supérieure vermarktet, weitaus mehr Charakter haben jedoch die als Mâcon-Village deklarierten Weine, wobei anstelle des Village auf dem Etikett oft der Name eines der 27 Dörfer dieser Appellation steht. Ein Großteil der Weine stammt von Genossenschaften, von denen einige relativ anspruchsvolle Weine produzieren.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Chardonnay, Gamay
Champagne
Die Appellation der Champagne ist in fünf Anbauzonen (Montagne de Reims, Côte des Bar, Côte des Blancs, Côte de Sézanne und Vallée de la Marne) unterteilt, die jeweils mit nur einer der großen Trauben zu tun haben. Champagner besteht in der Regel – zu unterschiedlichen Teilen – aus allen drei Sorten von verschiedenen Crus oder Dörfern. In der gesamten Appellation sind fast 13000 Ha mit Pinot Noir bestockt, gut 11000 Ha mit Pinot Meunier und etwa 9000 Ha mit Chardonnay. In dieser klimatischen Randlage können kleinste Terroir-Unterschiede die Qualität der Traube beeinflussen. Deshalb sind die Weingärten nach der Échelle des Crus (= Rangfolge der Gewächse) in Qualitätsstufen eingeteilt. Alle 319 Dörfer sind klassifiziert.
Böden: Kreidehaltig
Rebsorten: Pinot Noir, Pinot Meunier, Chardonnay
Elsass
Bas-Rhin
Weingärten und Fachwerkdörfer prägen das Erscheinungsbild der Landschaft. Da die Vogesen hier nicht allzu hoch sind, bieten sie nur wenig Schutz vor Regen aus dem Westen. Aus diesem Grund lassen die Weine oft Intensität und Reife vermissen, die man weiter südlich findet.
Böden: Granit, Kalkstein, Lehm
Rebsorten: Pinot Noir, Gewürztraminer, Riesling
Haut-Rhin
In dieser Region, die zu den trockensten in ganz Frankreich gehört, gibt es rund 50 Weingärten mit Grand-Cru-Status. Je weiter man die Vogesen vordringt, desto steiler werden die Hänge, desto besser die Reben und desto mächtiger die Weine.
Böden: Kalkstein, Sandstein, Granit
Rebsorten: Pinot Noir, Gewürztraminer, Riesling, Pinot Blanc, Pinot Gris
Loiretal
Anjou-Saumur
Nirgendwo auf der Welt kommt Chenin Blanc so mustergültig zum Ausdruck wie hier. In einem Zusammenspiel von Seeklima, geschützten Tälern und Schieferböden entstehen süße und trockene Weine der Spitzenklasse, die Jahrzehnte lagern können.
Die besten Süßweine kommen aus den AC´s Coteaux de l´Aubance und Coteaux du Layon (insbesonders Quarts de Chaume und Bonnezeaux), die die Zuflusstäler südlich der Loire abdecken. Die Spitzenweine haben eine üppige Frucht und in jungen Jahren blumige Aromen, welche im Alter durch Honig- und Trockenfrüchtenoten ersetzt werden.
Typisch für die Weißweine sind die mineralischen Noten unterlegt mit einem Apfel-Quitte-Aroma. Die weichen Rotweine sind aus Cabernet Franc.
Die Kalkstein-Tuff-Böden im Süden bei Saumur und weiter ostwärts, haben diese Region zu einer Art Zentrum für Schaumweine gemacht. Ebenfalls aus dieser Region stammen die besten Rotweine. Diese werden meist aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon gekeltert und duften nach Himbeeren und Veilchen, dazu sind sie meist frisch und fruchtig.
Böden: Schiefer, Schieferton, Sandstein, Tuff
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Grolleau, Gamay, Chenin Blanc, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Obere Loire
Mit so berühmten Weinen wie Sancerre und Pouilly-Fumé ist die obere Loire das Zentrum für Sauvignon Blanc. Das Klima ist kontinental und begünstigt trockene, knackig-spritzige Weine. Die Aromen reichen von Roter Johannisbeere, Stachelbeere bis hin zu Zitrusnoten. Sancerre umfasst 2600 Ha Rebfläche auf hügeligem Kalksteingelände und ist nach der gleichnamigen Stadt am Westufer der Loire benannt worden. Pouilly-Fumé wächst auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses in der AC Pouilly-sur-Loire. Verwirrenderweise wird auch Weißwein, welcher aus Chasselas gekeltert wird, als solcher bezeichnet. Dieser kann jedoch nicht mit den Weinweinen, welche aus Sauvignon Blanc hergestellt werden, konkurrieren. Weitere AC´s sind Reuilly, Menetou-Salon und Quincy.
Böden: Kalkstein, Feuerstein, Sand, Kies
Rebsorten: Pinot Noir, Sauvignon Blanc
Pays Nantais
Diese westlichste Anbauregion an der Loire ist die Heimat des Muscadet, eines trockenen, knackigen Weißweins, der gern zu Fisch und Meeresfrüchten getrunken wird. Er wird aus der eher neutralen Traube Melon de Bourgogne erzeugt, einer im 17. Jahrhundert eingeführten burgundischen Sorte. Die Weingärten, rund 13 000 Ha, liegen in der Umgebung von Nantes und verteilen sich auf vier Acs. Die größte ist Muscadet Sèvre et Maine, aus der 80% der Weine stammen. Die besten haben ein feines, duftiges Bouquet, mineralischen Biss und ab und zu auch Alterungspotential. Muscadet Coteaux de la Loire hat vielleicht mehr Körper, während Muscadet Côtes de Grandlieu, die erst 1994 eingeführt wurde, im Stil weicher ist. Die Appellation Muscadet fällt kaum ins Gewicht. Die besten Muscadets sind meinst sur-lie-Abfüllungen, was bedeutet, dass der Wein nach Ende der Gärung vier bis fünf Monate im Gärbehälter auf der Hefe ruht und danach direkt abgefüllt wird.
Böden: Schiefer, Granit, Gneis, Sand
Rebsorten: Melon de Bourgogne, Folle Blanche
Touraine
Die besten Loire-Rotweine kommen aus der Touraine, und zwar von den Appellationen Chinon, St-Nicolas-de-Bourgueil und Bourgueil. Sie werden von Cabernet Franc (hier: Breton) bereitet und sind meist frisch und fruchtig. Leichtere Variationen kommen von den sandigen Schwemmlandböden in Flussnähe, Weine mit mehr Kraft und Struktur von den Lehm- und Kalksteinhängen des Plateaus oder von südwärts ausgerichteten Kalksteinhängen. Je nach Jahrgang und Boden sind die Weine auch fester und langlebiger und können zehn Jahre und länger lagern. In allen drei Regionen bieten Winzer oft mehrere unterschiedliche Cuvées an, um Bodentyp und Alter der Weine zum Ausdruck zu bringen. Im Osten von Tours liegen die beiden großen Weißwein-Acs der Touraine, Montlouis und Vouvray. Hier wird Chenin Blanc zu trockenen, halbtrockenen, süßen Weinen, aber auch zu Schaumweinen verarbeitet. Typisch sind Apfel-Honignoten und messerscharfe Säure. Unabhängig vom Stil haben all diese Weine ein Alterungspotential von mehreren Jahrzehnten.
Böden: Tuff, Sand, Lehm, Kies
Rebsorten: Cabernet Franc, Gamay, Côt, Cabernet Sauvignon, Chenin Blanc, Sauvignon Blanc, Chardonnay
Rhonetal
Nördliche Rhone
Château Grillet
Mit nur 4 Ha unter Reben ist diese AC eine der kleinsten Appellationen Frankreichs. Tatsächlich ist Grillet eine Enklave innerhalb von Condrieu und bildet eine Art Amphitheater, das nach Süden offen ist und Schutz vor Nordwinden bietet. Der Wein ist aber weniger üppiger als in Condrieu und er braucht Flaschenreife, was mit der Intensität und der langen Dauer, die er im Eichenfass verbringt (20-22 Monate). Der hohe Preis erklärt sich durch die Seltenheit und dass der Wein zu Beginn des 20. Jahrhunderts einmal als einer der größten Weine Frankreichs galt.
Böden: Granit, Sand
Rebsorten: Viognier
Condrieu
Condrieu hat eine ähnliche Topografie wie die Côte Rôtie: steile, direkt an den Fluss heranreichende Hänge und terrassierte Weingärten. Der große Unterschied besteht darin, dass man in dieser AC ausschließlich Weißwein, und zwar aus Viognier, produziert. Das Aromaspektrum der ölig-schweren Weine umfasst eine Mischung aus Marille, Birne, Pfirsich und Rosenwasser bei trockenen Condrieu, Zitronat und Orangeat bei den selteneren süßen Varianten. Der Alkoholgehalt ist bei beeindruckenden 13,5%, der Säuregehalt ist niedrig. Diese gefragten Weine trinkt man am besten im Alter von zwei bis drei Jahren. Viognier hat sich in diesem Klima als sehr schwierige Traube erwiesen, weswegen die Weine oft treuer sind, da es oft niedrige Erträge in diesem 130 Ha großen Gebiet gibt.
Böden: Granit, Sand
Rebsorten: Viognier
Cornas
Cornas ist sozusagen das schwarze Schaf an der nördlichen Rhône. Möglicherweise werden die Weine aber unterschätzt. Das kann an der Größe der Appellation mit 110 Ha liegen, aber auch an der Tatsache, dass es keinen wirklichen klangvollen, bekannten Winzer in dieser AC gibt. Die nach Süden ausgerichteten Weingärten, welche von Nordwinden geschützt sind, bieten ein Gewähr für einen hohen Reifegrad. Reiferes Lesegut und kürzere Extraktion tragen dazu bei, dass die Tannine heute runder sind, was die Weine für eine ideale Alterung von bis zu 10 Jahren ermöglicht.
Böden: Granit, Kalk, Sand
Rebsorten: Syrah
Côte Rôtie
Die Hügel dieser AC bieten einen imposanten Eindruck: Schmale Weinbergterrassen auf Schwindel erregend steilen Schieferhängen fallen zur Rhône hinunter ab. Diese auf einer Länge von 8km langen Strecke am linken Flussufer gelegenen Weingärten sind die nördlichsten im Rhônetal überhaupt. 235 Ha stehen unter Reben und liefern jährlich gut 1 Mio. Flaschen von fabelhaften, tiefdunklen Weinen. Sie haben üppige Aromen von roten Früchten, Veilchen und Gewürzen, sind geschmacksintensiv, von samtiger Struktur und in ihrem Gepräge geschmeidig. Schon in ihrer Jugend sind sie ansprechend, aber auch alterungsfähig. Syrah dürfen in dieser Appellation ganz legal bis zu 20% weiße Viognier zugegeben werden.
Böden: Schiefer, Gneis, Kalkstein, Lehm
Rebsorten: Syrah, Viognier
Crozes-Hermitage
Mit gut 1400 Ha ist Crozes-Hermitage die größte Appellation an der nördlichen Rhône. Die Weingärten liegen dicht gedrängt in den Ebenen um der Berg Hermitage am östlichen Rhôneufer. In dieser Region produziert man hauptsächlich Rotwein und nur knapp 10% Weißwein. Weine, die auf den steinigen Granitböden im Süden wachsen, sind oft langlebiger als der Durchschnitt. Weißer Crozes-Hermitage ist körperreich und duftig und entwickelt oft erst nach fünf bis sechs Jahren etwas mehr Komplexität.
Böden: Granit, Sand, Kies, Lehm
Rebsorten: Syrah, Marsanne, Roussanne
Hermitage
Diese vornehmste Appellation an der nördlichen Rhône ist berühmt für ihre langlebigen Rotweine und komplexen Weißweine. Früher wurde in manche Bordeaux-Weine ein Schuss Hermitage beigesetzt, damit dieser mehr Kraft, Tiefe und Farbe erhält. Auch deswegen sind diese Weine meist hochpreisig. Roter Hermitage – welcher knapp 75% der Produktion ausmacht - ist für seine Mächtigkeit und Intensität berühmt. Er benötigt mindestens zehn Jahre Flaschenreife und kann genauso lange altern wie ein großer Bordeaux. Weißer Hermitage aus Marsanne und Roussanne ist körperreich und in der Jugend von honigartigem Bouquet. Mit zunehmender Reife entwickelt er einen stärker mineralischen Abgang.
Böden: Granit, Löss, Lehm
Rebsorten: Syrah, Marsanne, Roussanne
St-Joseph
St-Joseph erstreckt sich über eine Länge von 60km am westlichen Rhôneufer entlang zwischen Cornas und Condrieu. Es werden hauptsächlich Rotweine erzeugt, dessen Spektrum von leicht und fruchtig bis hin zu eher vollen, festen und tanninreichen Varianten reicht. Eine große Rolle spielt die Ausrichtung der Weingärten. Diese werden auf Südhängen bevorzugt angebaut, aber auch die jeweiligen Weinbereitungsmethoden bestimmen die Qualität des Weines. Mit einer Größe von fast 1100 Ha hat St-Joseph eine der größten Unterregionen an der Rhône. Die geringen Mengen an Weißweinen (ca. 10%) werden hauptsächlich aus Marsanne gewonnen. Die Besten sind körperreich, von lebhafter Säure und einem leicht blumigen Bouquet.
Böden: Granit, Kies, Sand, Schiefer
Rebsorten: Syrah, Marsanne, Roussanne
St-Péray
Auf einer Reise entlang des nördlichen Rhônetals ist dies die südlichste Station. Die geringe Produktionsmenge dieser AC beinhaltet ausschließlich weiße Still- und Schaumweine aus Roussanne und Marsanne. Der Schaumwein wird nach der Champagnermethode hergestellt und überwiegende im Ort verkauft. Ihm fehlt aber die Spritzigkeit eines wirklich guten Schaumweines. Der weiße Stillwein ist von blumiger Duftigkeit, weich und rund und einem St-Joseph nicht unähnlich. Jung getrunken sind diese Weine durchaus ansprechend.
Böden: Granit, Kalk
Rebsorten: Marsanne, Roussanne
Südliche Rhone
Châteauneuf-du-Pape
Die mit 3200 Ha große AC besitzt die meisten Cru-Lagen an der gesamten Rhône. Viele Weingärten sich übersät mit runden, bis zu faustgroßen Steinen, die Wärme speichern und die Reife und Aromen der Trauben fördern. Man produziert überwiegend Rotweine – mächtig, alkoholstark und entsprechend langlebig -, die besten davon samtig und süß, voller Sommerfrucht und schönen Tanninen, im Abgang von mineralischer Frische. Einige haben sogar etwas von rotem Spitzenburgunder. Doch bei den 13 in der Appellation zugelassenen Rebsorten gibt es betrachtliche Stil- und Qualitätsunterschiede. Auch die Böden, die Hangausrichtung und die Vinifikationsmethoden variieren. Weißer Châteauneuf-du-Pape, ein Verschnitt der vier weißen Sorten, ist voll und fruchtig und von blumigen Bukett und er sollte jung getrunken werden.
Böden: Kalkstein, sandiger roter Lehm, Steine
Rebsorten: Grenache, Syrah, Counoise, Cinsaut, Mourvèdre, Grenache Blanc, Roussanne, Clairette, Bourboulenc
Clairette de Die, Crémant de Die und Châtillon-en-Diois
Ungefähr 40km östlich der Rhône im Drômetal liegt die Region Diois. Der bekannteste Wein der drei AC´s dort ist der leichte, süße, traubige Schaumwein Clairette de Die. Er wird aus Muscat Blanc à Petits Grains und Clairette hergestellt, und zwar nach der méthode dioise, einem Verfahren, bei dem die Zweitgärung in der Flasche auf der Basis von Restzucker und nicht durch die Zugabe von Zucker abläuft. Der trockene weiße Schaumwein Crémant de Die wird nach der traditionellen Methode nur aus Clairette bereitet.
Böden: steinig
Rebsorten: Syrah, Gamay, Pinot Noir, Muscat Blanc à Petits Grains, Clairette, Aligoté, Chardonnay
Coteaux du Tricastin
Diese direkt im Süden von Montélimar gelegene AC ist mit 2700 Ha ziemlich groß. Die Rotweine – 90% der Produktion – sind vom Stil her wie leichte Côte du Rhône und sollten jung getrunken werden. Der Mistral trifft die hoch gelegene Landschaft mit voller Wucht, die Trauben wie Grenache reifen nur schwer. Besser gedeiht dagegen die Syrah-Traube, die laut den AC-Bestimmungen 20% des Bestandes ausmachen muss. Weitere 8% der Produktion fallen auf einen fruchtigen Rose, während Weißwein noch rar ist aber kräftig aufholt.
Böden: Kalkstein, Lehm, Sand
Rebsorten: Syrah, Grenache, Cinsaut, Mourvèdre, Carignan, Grenache Blanc, Clairette, Marsanne, Roussanne, Viognier
Côtes du Lubéron
Diese seit 1988 eigenständige AC umfasst heute eine Anbaufläche von etwas mehr als 3000 Ha. Die Reben wachsen an den Hängen der Lubéron-Berge, umgeben von Lavendelfeldern, Obstgarten und malerischen Dörfern. Das Klima ist etwas kühler, die Rotweine in der Regel leicht und fruchtig, ab und an mit etwas mehr Gewicht und Struktur. Aufgrund des kühleren Klimas erzeugt man hier mehr Weißwein als sonst an der Rhône. Sie sind meist rund und fruchtig, haben aber dennoch mehr Biss als andere weiße Rhône-Weine.
Böden: Kalkstein, Sand
Rebsorten: Grenache, Syrah, Carignan, Cinsaut, Mourvèdre, Grenache Blanc, Ugni Blanc, Vermentino, Clairette, Bourboulenc
Côtes du Ventoux
Diese mit 6600 Ha unter Reben größte der „jungen Rhône-AC´s“ wird von Rotwein bestimmt. An den Hängen des 1900 m hohen Mont Ventoux wachsen die Reben bis zu einer Höhe von 500 m. Das bedeutet, dass das Klima mit größeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht allgemein kühler ist als sonst in dieser Gegend. Das wiederum führt zu fruchtigen, frischen Weinen mit deutlicher Säure. Der in geringen Mengen produzierte Weißwein ist meist von leichtem Körper und blumigen Bouquet.
Böden: Kalkstein, Sandstein, Lehm
Rebsorten: Grenache, Syrah, Carignan, Cinsaut, Mourvèdre, Grenache Blanc, Ugni Blanc, Roussanne, Clairette, Bourboulenc
Côtes du Vivrais
Diese unscheinbare Gebiet im Dèpartement Ardèche wurde 1999 zur Appellation erhoben. Die Witterung ist meist kühler und feuchter als sonst an der südlichen Rhône, und die Weine sind deshalb auch magerer. Man produziert überwiegend Rotweine, meist Syrah-Grenache-Verschnitte, die 90% des Rebbestandes ausmachen müssen.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Syrah, Grenache, Cinsaut, Carignan, Clairette, Grenache Blanc, Marsanne
Gigondas
Gigondas liegt wie Vacqueyras im Schatten des Höhenzuges der Dentelles de Montmirail. Die Böden beider AC´s sind ähnlich, nur dass die Hänge bei Gigondas bis zu 400 Meter hoch ansteigen. In Verbindung mit den niedrigeren Temperaturen erbringen diese Böden Weine mit zusätzlicher Intensität und Volumen und einer strafferen Struktur, so dass die Grenache-dominierenden Weine auch fester sind und länger altern. Ein Jahrzehnt schaffen diese Weine spielend.
Böden: Kalkstein, Lehm, Sand
Rebsorten: Syrah, Grenache, Cinsaut, Mourvèdre
Lirac
Die gegenüber von Châteauneuf-du-Pape auf der anderen Seite der Rhône gelegene AC Lirac umfasst heute 700 Ha. Der Grenache-dominierte Rotwein ist robust und fleischig, und die Weine mit einem höheren Mourvèdre-Anteil sind vom Stil her fester und alterungsfähig. Der Rose ähnelt dem Nachbar aus Tavel, voll und alkoholstark. Dieser sollte wie der fruchtige Weiße jung getrunken werden.
Böden: Kalkstein, Sand, Steine
Rebsorten: Grenache, Syrah, Cinsaut, Mourvèdre, Clairette, Bourboulenc, Grenache Blanc
Tavel
Diese Region ist vor allem für seinen Rose bekannt, und bei einer Anbaufläche von 950 Ha ist immer für Nachschub gesorgt. Die Grundsorte stellt Grenache, der ja nach Winzer durch einen Mix anderer roter und weißer Trauben ergänzt wird. Die kräftigen, körperreichen, fruchtigen Weine haben einen trockenen Abgang.
Böden: Kalkstein, Sand, Lehm
Rebsorten: Grenache, Syrah, Cinsaut, Carignan, Mourvèdre, Clairette, Bourboulenc
Vacqueyras
Vacqueyras, die jüngste der Cru-Lagen an der Rhône, wurde 1990 vom einfachen Côte du Rhône Villages zum „großen Gewächs“ erhoben. Man produziert hauptsächlich Rotweine, der zu den wirklich preiswerteren der Region gehört, denn die Weine haben deutlich mehr Gewicht und Konzentration als reguläre Village-Abfüllungen. Die bestimmende Rebsorte ist Grenache, der die Weine großzügig und voll, warm und körperreich macht. Man trinkt sie am besten in einem Alter von drei bis sechs Jahren.
Böden: Kalkstein, Lehm, Sand
Rebsorten: Syrah, Grenache, Cinsaut, Mourvèdre, Grenache Blanc, Clairette, Bourboulenc, Marsanne, Viognier
Languedoc-Roussillon
Banyuls & Collioure
An der spanischen Grenze reichen die Ausläufer der Pyrenäen bis ans Mittelmeer. Auf den steilen, glühend heißen Hügeln halten Trockensteinmauern in einer Gesamtlänge von 6000 km die terrassierten Weinberge in Form. Von hier stammt der Banyuls, der feine aufgespritete Wein. Als Rimage bezeichneter Jahrgangs-Banyuls wird frühzeitig abgefüllt, damit die kräftige Frucht nicht verloren geht. Grand Cru bedeutet in diesem Fall, dass der Wein zu 75% aus Grenache besteht und mindestens 30 Monate Fassreife hat. Auch weißen Banyuls gibt es in geringen Mengen. Collioure wird in der selben Region produziert. Die Varianten in rot und rose sind trocken, aber körperreich, trockener weißer Collioure wurde 2002 offiziell anerkannt.
Böden: Schiefer
Rebsorten: Grenache, Syrah, Carignan, Mourvèdre, Grenache Blanc, Grenache Gris, Malvoisie, Vermentino, Macabeo
Cabardès und Côtes de Malepère
Diese beiden AC´s sind die westlichsten Appellationen der Region Languedoc-Roussillon. Ihre Lage spiegelt sich in der Auswahl der zugelassenen Rebsorten, die typisch für den Mittelmeerraum und Südwesten sind. Der Stil der Weine ist ja nach Verschnitt unterschiedlich. Ein höherer Anteil an Cabernet führt zu schlankeren, festeren Weinen mit Schwarze-Johannisbeer-Aromen, Grenache betont dagegen mehr die Wärme des Mittelmeers.
Böden: Granit, Schiefer, Kalkstein, Lehm
Rebsorten: Grenache, Syrah, Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon
Cobrières und Fitou
Cobrières ist eine wild zerklüftete Region, geprägt von einem dramatischen Wechsel zwischen Bergen, Tälern und felsigen Terrain. Sie ist zudem sehr groß – 15000 Ha stehen unter Reben, und elf Herkunftsgebiete bezeichnen die wechselnden Einflüsse von Bergen, Meer und Boden. Für fleischige und körperreiche Rotweine stehen vor allem Boutenac, Durban und Lagrasse. Aus der Appellation Fitou, die seit 1948 AC-Status hat, kommen nur Rotweine. Die Weine, die im zerklüfteten Hinterland wachsen, haben mehr Struktur und Alterungspotential als jene von den Rebflächen direkt am Mittelmeer.
Böden: roter Sandstein, Lehm Kalkstein, Schiefer, Kies
Rebsorten: Grenache, Syrah, Carignan, Mourvèdre, Cinsaut, Grenache Blanc, Bourboulenc, Macabeo, Marsanne, Roussanne
Costières de Nîmes
Genau zwischen zwei großen Regionen gelegen, wird diese AC zum Languedoc gerechnet, obwohl sie verwaltungstechnisch eigentlich zu den Rhône-Départements gehört. Nachdem ihr alter Name Costières du Gard 1989 geändert wurde, hat sich viel getan. Es wurde viel investiert und man hat neue Weinbereitungsmethoden eingeführt. Diese AC ist eine der heißesten Regionen Frankreichs und ähnlich wie im Châteauneuf-du-Pape geben die unzähligen Steine überall in der Nacht die Wärme ab.
Böden: Sandböden
Rebsorten: Grenache, Syrah, Mourvèdre, Carignan, Grenache Blanc, Roussanne, Marsanne
Coteaux du Languedoc
Die AC Coteaux de Languedoc ist mit 15000 Ha unter Reben eine der größten in ganz Frankreich. Das Klima variiert: Im kühleren Hinterland, das bis zu den Ausläufern der Cevennen reicht, sind die Weine – 90% rot und rose – vom Stil her frischer, während die wärmeren Regionen direkt am Mittelmeer größere, wuchtigere Weine hervorbringen. Bestimmendes Merkmal der Landschaft ist karge, felsige, von Rosmarin und Thymian durchsetzte Mittelmeerheide, die garrigue.
Zur besseren Orientierung wurde für die Rotweine eine Qualitätshierarchie aufgestellt. Die Stile variieren, doch der Schwerpunkt liegt allgemein auf Reife, Konzentration und Kräuteraromen.
Böden: Kalkstein, Schiefer
Rebsorten: Grenache, Syrah, Cinsaut, Mourvèdre, Clairette, Carignan, Bourboulenc, Grenache Blanc, Picoul, Roussanne, Clairette
Côtes de Roussillon und Côtes de Roussillon Villages
Im Süden in Richtung spanischer Grenze liegt die AC Côtes de Roussillon. Das Klima ist trocken-heiß, und fast ununterbrochen weht der nördliche Tramontane-Wind, was zu reichen, warmen, konzentrierten Weinen führt. Den Horizont bestimmen Berge, vor allem der schneebedeckte Canigou. Die Trauben für die Weine werden in 118 über die gesamte Region verstreuten Gemeinden angebaut, wohingegen die besseren für die Villages überwiegend von Hanglagen im Norden stammen. Diese Weine sind konzentrierter, würziger und weicher
Böden: Granit, Schiefer, Kalkstein mit Lehm, Gneis
Rebsorten: Grenache, Syrah, Carignan, Cinsaut, Mourvèdre, Grenache Blanc, Marsanne, Roussanne, Macabeo, Vermentino
Limoux
Der kühlende Einfluss des Atlantiks in dieser hügeligen Region verhilft weißen Rebsorten zu gutem Gleichgewicht und schöner Säure, und Limoux verdankt ihm wohl den Status als Schaumweinkapitale des Südens. Die Weine werden nach der méthode traditionelle erzeugt. Die weißen Stillweine der AC Limoux basieren auf Chardonnay. Blanquette de Limoux besteht zu mindestens 90% aus Mauzac, während Crémant de Limoux einen großzügigen Schuss Chardonnay enthält.
Böden: Kalkstein mit Lehm
Rebsorten: Merlot, Malbec, Syrah, Grenache, Carignan, Mauzac, Chardonnay, Chenin Blanc
Minervois
Die AC Minervois ist wie ein nach Süden ausgerichtetes Amphitheater, das vom Canal du Midi im Süden zur Montagne Noire im Norden hin ansteigt. Das Klima im Westen bei Carcassonne ist atlantisch geprägt und wird in Richtung Osten zur Narbonne zunehmend mediterran. Die felsigen Böden, das hügelige Gelände und das warme, trockene Klima begünstigen vollere, festere und langlebigere Weine.
Böden: Sandstein, Schiefer, Kalkstein
Rebsorten: Grenache, Syrah, Mourvèdre, Carignan, Cinsaut, Grenache Blanc, Roussanne, Marsanne, Bourboulenc, Macabeo
Rivesaltes & Maury
Das Roussillon mit seinem trocken-heißen Klima hat eine große Tradition für aufgespritete Süßweine, Vins doux naturels. VDN aus Rivesaltes, den es in rot und weiß, seltener auch in rose gibt, wird überwiegend von den selben Winzern hergestellt, die auch Côtes du Roussillon und Côtes du Roussillon Villages produzieren. Hors d´Age bedeutet, dass der Wein mindestens fünf Jahre Fassreife hat. Maury ist ein starker, tanninreicher, Grenache-dominierender VDN aus dem Norden der Region. Er wird entweder abgefüllt, solange er jung und fruchtig ist, oder aber vor der Abfüllung einige Jahre ausgebaut.
Böden: Kalkstein, Schiefer
Rebsorten: Grenache, Syrah, Carignan, Grenache Blanc, Bourboulenc, Macabeo, Grenache Gris
Provence
Bandol
Die bedeutendste AC der Provence ist nach dem Seebad Bagnol benannt. Der Schwerpunkt liegt auf Rose, wirklich interessant sind jedoch die Rotweine - stahlig, tanninreich mit Kräuternoten und gutem Alterungspotential. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer auf den terrassierten Weinbergen beträgt dank ihrer Lage in bis zu 400 m Höhe 3000 Stunden pro Jahr. So reifen die Trauben gut aus, während Meereswinde für Abkühlung sorgen.
Böden: Kalkstein mit Lehm
Rebsorten: Grenache, Mourvèdre, Syrah, Cinsaut, Carignan, Sauvignon Blanc, Clairette, Ugni Blanc, Bourboulenc
Bellet
in den Ausläufern der Alpen nördlich von Nizza gibt es noch eine handvoll Winzer die an der Bezeichnung AC Bellet festhalten. Anfang des 19. Jahrhunderts standen hier 1000 Ha unter Reben, heute sind es nur mehr 50. Die kühlen Hanglagen eignen sich besonders für den Anbau von Vermentino (Rolle), die frische, aromatische Weißweine erbringt. Die Rotweine stammen nach alter italienischer Tradition von den Sorten Folle Noir (Fuella) und Braquet (Brachetto). Das Gros der Weine wird im Ort abgesetzt.
Böden: Kies, Sand, Lehm
Rebsorten: Grenache, Cinsaut, Folle Noir, Braquet, Vermentino, Chardonnay
Cassis
Die größte Bedrohung für den malerischen Fischereihafen Cassis und seine Weine ist die Stadtentwicklung, liegt die AC Cassis doch am östlichen Stadtrand von Marseille. Auf nur 175 Ha produziert man dort vor allem frische Weißweine mit nur wenig Säure, die aber regional sehr gefragt sind.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Grenache, Mourvèdre, Cinsaut, Carignan, Grenache Blanc, Clairette, Ugni Blanc, Marsanne, Sauvignon Blanc
Coteaux d´Aix en Provence
Diese große Appellation erstreckt sich vom Lubéron im Norden bis ans Mittelmeer im Süden und von Aix-de-Provence im Osten bis zum Rhônetal im Westen. Alles in allem stehen rund 3500 Ha unter Reben, verteilt über Lagen zwischen Meereshöhe bis hin zu 400 m. Das Gros der Weine entfällt mit 55% auf Rose, 40% sind Rotweine, der Rest Weißweine.
Böden: Kalkstein mit Lehm, Kalkstein mit Sand
Rebsorten: Grenache, Cabernet Sauvignon, Syrah, Cinsaut, Carignan, Bourboulenc, Vermentino, Clairette, Grenache Blanc, Ugni Blanc
Coteaux Varois
Diese Region um die Stadt Brignoles erhielt 1993 vollen AC-Status. Man kultiviert dieselben Rebsorten wie an der Côte de Provence, allerdings liegen sämtliche Weingärten weitab von der Küste im höheren, kühleren Binnenland. Das verleiht den Weinen mehr Intensität. Das volle Potential dieser Gegend wurde bisher noch nicht ausgeschöpft, einen charakteristischen Weinstil gibt es nicht.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Grenache, Cabernet Sauvignon, Syrah, Cinsaut, Carignan, Vermentino, Clairette, Grenache Blanc, Ugni Blanc, Sémillon
Côtes de Provence
80% der Produktion sind Roseweine. Ansonsten überwiegt hier die Vielfalt, bedingt allein auch schon durch die Größe – 20 000 Ha stehen unter Reben – und die Unterschiede beim Klima und in der Topografie. Weinbau betreibt man hier von der Küstenregion um St-Tropez bis in die kühleren Hanglagen nördlich von Draguinan. Der Rose wird hauptsächlich aus Cinsaut und Grenache gemacht, und fließt in einen unersättlichen heimischen Markt. Immer mehr Winzer bieten gute Rotweinverschnitte aus Syrah, Cabernet Sauvignon und Mourvèdre an.
Böden: Kalkstein, Sandstein, Granit, Schiefer
Rebsorten: Grenache, Cabernet Sauvignon, Syrah, Cinsaut, Carignan, Vermentino, Clairette, Ugni Blanc, Sémillon
Les Baux de Provence
Les Baux de Provence gehörte früher zu Coteaux d`Aix, erhielt aber 1995 eigenen AC-Status für Rotweine und Roses, die Weißweine laufen weiterhin unter Coteaux d`Aix. Die Weingärten liegen in den Ausläufern der Alpilles. Es gibt in dieser Region nur etwa ein Dutzend Weingüter, die fruchtige Rotweine mit leichter Tanninschärfe produzieren. Viele davon arbeiten biologisch, was sich unter den gegebenen klimatischen Bedingungen anbietet.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Grenache, Syrah, Cinsaut, Carignan, Mourvèdre
Palette
Das besondere an dieser mit 35 Ha winzigen Appellation ist ein seltener Kalksteinboden, calcaire de Langesse genannt, und Weine – rot, weiß und rose -, die mehr Flaschenreife benötigen als im Süden üblich. Die Weißweine sind fest und mineralisch, während die Rotweine langlebig aber auch sehr eigenwillig sind.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Grenache, Mourvèdre, Syrah, Cinsaut, Grenache Blanc, Clairette, Ugni Blanc, Muscat
Südwestfrankreich
Der Begriff „Südwest-Frankreich“ ist eher eine Verlegenheitslösung, als die Bezeichnung einer homogenen Weinregion. Das Gebiet umfasst rund 30 AC´s. Im Norden grenzt es an Bordeaux, erstreckt sich südwärts bis zu den Pyrenäen und ostwärts bis nach Toulouse. Der gemeinsame Nenner sind Weine von starken Charakter, die aus einer Vielzahl ausgefallener Rebsorten gewonnen werden.
Die östlich von Bordeaux gelegenen Appellationen Bergerac, Monbazillac, Buzet, Côtes de Duras, Cahors und Gaillacgalten im Mittelalter als ernsthafte Gegner von Bordeaux. Das Klima ist gemäßigt mit landeseinwärts etwas kälteren Wintern. Angebaut werden überwiegend die Bordeaux-Sorten – Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc für Rotweine, Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle für Weißweine. In Cahors ergibt Malbec (dort als Auxerroisbekannt) dunkle, mineralische, tanninreiche Rotweine. In Gaillac gibt es mittlerweile zahlreiche heimische Rebsorten wie den weißen Mauzac und Len de l´El.
In der AC Côtes de Frontonnais liefert Négrette würzig-aromatische Rotweine.
In der Nähe der spanischen Grenze und im Baskenland liegen die Appellationen Madiran, Jurançon und Irouléguy. Sie erlebten in den letzten 15 Jahren eine Renaissance bei den Qualitätsweinen. Das Klima ist auch hier maritim, doch in Jurançon und Irouléguy befinden sich die Weingärten in einer Höhe von 300 bis 400 m. Aus Tannat werden in Madiran kernige, tanninreiche Rotweine hergestellt, die durch moderne Kellertechnik weicher werden. Dieselbe Sorte, verschnitten mit Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, findet in Irouléguy Verwendung. Jurançon liefert süße und trockene Weißweine, die aus Petit und Gros Manseng sowie aus Petit Courbu gekeltert werden.
Georgien
Georgien ist die Wiege des Weinbaus, was archäologische Funde von über 7000 Jahre alten Amphoren belegen. 35 amtlich zugelassene Rebsorten bestimmen die knapp 60000 Ha. Die wichtigste Rebsorte ist aber die rote Saperavi. Diese dunkle Traube mit Brombeernoten kann bei sorgfältiger Vinifikation einen hervorragenden Wein ergeben, welcher auch international anerkannt ist. Die beiden wichtigsten Weißweinsorten Rkatsiteli und Mtsvane haben zwar eine frische Säure und eine mit Pfirsichnoten beherrschende Nase, wirken aber zumeist ausdruckslos und oxidiert. Alle Kellereien welche Land besitzen zeigen aber immer wieder, dass man durchaus in der Lage ist einzigartige Wein zu produzieren.
Rebsorten: Saperavi, Rkatsiteli, Mtsvane
Griechenland
Epirus
Diese an der Westküste gelegene Region ist sehr hügelig und besticht mit ihren kalkhaltigen Böden. In der einzigen OPAP dieser Region in Zitsa, wird die nach grünen Äpfel duftende Debinatraube ausgepflanzt. Die Weißweine an sich sind fruchtig und lebendig. Rotweine sind sehr konzentriert und können einen mächtige Struktur aufweisen.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Vlachiko, Bekiari, Chardonnay, Traminer, Debina
Kefalonia und Ionische Inseln
Levkas, Korfu, Zakinthos und Kefalonia sind alles weinproduzierende Inseln. Robola nimmt hier eine besondere Stellung ein. Die meisten Rebgärten liegen auf einer Höhe von 200 bis 800 Meter. Die steinigen Kalksteinböden verleihen den Weinen eine saubere Säure und ein kräftiges Rückgrat.
Böden: Kalk
Rebsorten: Aghiorghitiko, Mavrodaphne, Muskat, Zakythino, Robola, Tsaoussi, Goustoulidi
Kykladen
Diese Inselgruppe besticht durch zwei OPAPs – Santorin und Paros. Stürme, welche über die Insel Paros wehen, machen den Winzern sehr zu schaffen, weswegen diese die Reben knapp über den Böden wachsen lassen und nicht wie sonst üblich in die Höhe steigen lassen. Auf Santorin winden die Winzer ihre Rebstöcke zu korbartigen Gebinden zusammen, damit diese die Feuchtigkeit der Nachtluft speichern können um unter Tags besseren Schutz vor den heißen Stürmen haben.
Böden: Vulkanböden
Rebsorten: Mavrotragano, Mandelaria, Assyrtiko, Monemvasia, Athiri, Aidani
Limnos, Samos und Ägäische Inseln
Ein Großteil der 900 Ha großen Rebfläche auf Limnos befindet sich auf Meeresniveau und bringt zwei ausgewiesene Qualitätsstufen für trockene Weine und für Süßweine hervor. Der weiße Muscat d´Alexandrie liefert duftige, mineralische und trockene Weißweine, wie auch blumige Süßweine mit Honignoten und stabiler Säure. Auf Samos baut man seit dem 17. Jahrhundert auf bis zu 800m hohen Terrassen einen der berühmtesten Dessertweine der Welt an. Süßer Samoswein ist nicht nur dank des Klimas extrem langlebig, sondern kann auch viele Arome, wie Datteln oder Feigen entfalten und sich dazu noch schwer und körperreich präsentieren.
Böden: Kalk, Vulkanböden
Rebsorten: Limnio, Muscat d´Alexandrie, Muscat Blanc à Petits Grains
Makedonien
Makedonien ist die bedeutendste Region in Griechenland und diese wird in vier OPAPs unterteilt: Aminedo, Côtes de Meliton, Goumenissa und Naoussa. Dadurch das Klima gemäßigt ist, also mit kalten Wintern und mit warmen Sommern, entstehen hier die besten Weine Griechenlands. Xinomavro, welcher sehr an Nebbiolo erinnert, liefert hier tanninreiche, dichte und langlebige Rotweine. Sauvignon Blanc entwickelt hier eine frische Säure und viel Frucht.
Böden: sandiger Lehm
Rebsorten: Xinomavro, Negoska, Limnio, Cabernet Sauvignon, Syrah, Grenache, Merlot, Sauvignon Blanc, Roditis, Assyrtiko, Athiri, Malagousia
Peloponnes
Große Teile der Massenproduktion griechischen Weines kommt von hier. Trockene Qualitätsweine kommen zumeist aus den drei OPAPs Mantinia, Patras und Nemea. Jedes Gebiet hat ihr eigenes Mesoklima und die besten Weine kommen aus der OPAP Mantinia. Weiters gibt es auch noch drei OPEs für Süßweine (Muscat of Patras, Muscat of Rio of Patras, Mavrodaphne of Patras).
Böden: Kalk, Lehm
Rebsorten: Agiorgitiko, Mavrodaphne, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Muskat, Roditis, Savatiano, Moschofilero
Rhodos
Dank milder Winter und relativ kühlen Sommern ist Rhodos ideal für den Weinanbau. Athiri ist die wichtigste Traube der Insel, aus der nicht nur frisch, fruchtige Schaumweine, sondern auch erfrischende trockene wie halbtrockene Stillweine gekeltert werden. Dessertweine werden je nach Farbe entweder aus Mandelaria oder Muskat produziert. Die Rotweine weisen eine cremige Textur, weiche Tannine und viel Frucht auf und sind meist mittelschwer zu genießen.
Böden: Kalk
Rebsorten: Mandelaria, Grenache, Syrah, Cabernet Sauvignon, Muskat, Athiri
Thessalien
An der Ostküste Griechenlands baut am Wein bis zu einer Höhe von 600m an. Die Weißweine können angenehm frisch und fruchtig sein, jedoch spezialisiert man sich hier hauptsächlich auf einen Verschnitt aus Xinomavro, Krassato und Stavroto. Dieser körperreiche Rotweinverschnitt mit samtigen Tanninen profitiert von den Einflüssen der Ägäis und dem Schmelzwasser des Olymps, welches in den heißen Sommermonaten kühlend wirkt.
Böden: eisenhaltiger Schiefer auf sandigem Lehm
Rebsorten: Xinomavro, Krassato, Stavroto, Cabernet Sauvignon, Merlot, Roditis, Batiki, Savatiano
Thrakien
In dieser schon seit der Antike bekannten Weinbauregion an den Grenzen zu Bulgarien und der Türkei, wurde in den letzten Jahren viel investiert, um diese Region wieder bekannter zu machen. Durch die milden Winde der Ägäis sind große Temperaturschwankungen so gut wie ausgeschlossen. Die Weißweine sind weich und fruchtig. Die besten Rotweine werden aus Syrah gekeltert.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Limnia, Mourvédre, Grenache, Syrah, Merlot, Sauvignon Blanc, Malvasia, Muscat, Chardonnay, Viognier
Zentralgriechenland und Attika
Obwohl es in dieser Region kein eigenes OPAP-Anbaugebiet gibt, entstehen hier einige echte Weltklasseweine. Durch die schwere Reblauskrise Mitte des 20. Jahrhunderts musste fast alles neu ausgepflanzt werden, und da hat man sich auf die großen Rebsorten spezialisiert. Attika, Euböa, Boetien und Atalanti sind die Orte, welche die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Böden: Kalk, Lehm
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Grenache, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Savatiano, Assyrtiko, Athiri, Roditis
Großbritannien
Obwohl auf der Insel seit mehreren Jahrtausenden Wein angebaut wird, lag zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Weinproduktion praktisch lahm. Erst in den 1950ern wurde wieder begonnen Wein zu kultivieren. Die meisten Weingärten finden sich im Südwesten Großbritanniens, aber auch in Wales oder noch nördlicher gibt es Reben. Diese überleben nur dank des Golfstromes. Ausgepflanzt werden hauptsächlich Reben deutschen Ursprungs, welche mit dem Klima am besten zurecht kommen. Es gibt schon einige gute Erfolge mit Rieslingen, Chardonnays aber auch Pinot Noirs, aber im Moment liegt der Fokus eher auf neutrale, säurehaltige Weine, welche den perfekten Grundwein für die sehr vielversprechende Schaumweinproduktion bilden.
Rebsorten: Pinot Noir, Teinturier, Müller-Thurgau, Reichensteiner, Schönburger, Madelaine Angevine, Seyval Blanc
Indien
Der Weinbau in Indien kann auf eine lange Geschichte von mindestens 2400 Jahren zurückblicken. Auch wenn 90% der Anbauflächen für die Herstellung von Tafeltrauben und Rosinen genutzt wird, so werden in den drei benachbarten Regionen Maharashtra, Karnataka und Andhra Pradesh Weine erzeugt. Der Großteil der Weine ist eher gewöhnlich, jedoch treiben einige Güter ihre Bestreben fort, den internationalen Markt zu erobern. Speziell die Weißweinsorten Sauvignon Blanc und Chenin Blanc habe da gute Karten. Rotweine und Schaumweine können aber durchaus für positive Überraschungen sorgen.
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Merlot, Sauvignon Blanc, Chenin Blanc, Chardonnay
Israel
Kalifornische Einflüsse in den Rebsorten verleihen einen schönen Kontrast zu den Weinen des Libanons. In der Region Galiläa werden so gut wie alle klassischen Rebsorten angebaut. Durch die Nähe zu den Golan-Höhen kann es im Winter durchaus schneien. Im Süden liegt mit Samaria die größte Weinbauregion Israels. Chardonnay, Sauvignon Blanc sowie Cabernet Sauvignon und Merlot finden hier die meisten Anbauflächen vor. Aber auch in Samson sind diese Rebsorten sehr beliebt. Die Rotweine beider Gebiete sind meist dicht und robust, während die Weißweine zumeist sehr fruchtig sein können. Landeinwärts gibt es dann mit Judäa noch eine Region, welche Weißweine im Stil von Burgund und die Rotweine im Stil von Bordeaux produziert.
Böden: Lehm, Kalkstein, Sandstein, Kalkspat
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Cabernet Franc, Sangiovese, Syrah, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer, Muskat, Riesling
Italien
Inseln
Sardinien
Obwohl in den letzten 20 Jahren mehr als 75% der Rebstöcke vernichtet wurden, werden noch immer einige ganz hervorragende Weine auf dieser Insel produziert. Gute Weine aus Carignano werden in der DOC Carignano del Sulcisproduziert. Die erste Weißwein DOCG Italiens wurde hier festgelegt – mit der DOCG Vermentino di Gallura. Trotz dem sehr großen Potential dieser Traube, sind die Erfolge bisher sehr überschaubar. Weitere DOCs sind Vernaccia di Oristano und Nuragus di Cagliari.
Böden: Granat auf Ton und Sand
Rebsorten: Carignano (Carignan), Cannonau (Grenache), Vermentino, Vernaccia
Sizilien
Auf den mit 158000 Ha riesigen Anbauflächen, den größten Italiens, finden sich Unmengen von Rebsorten. Auf den Basalt-Terrassen im Nordosten der Insel befindet sich die DOC Faro, welche die rote Nerello Mascalese beheimatet und eher an einen Burgunder erinnert, als an einen Wein aus Sizilien. Weiter südlich befindet sich mit der DOC Etna eine der höchsten Weinregionen Europas. Hier werden an den Hängen des Ätnas Weine vom Meeresspiegel bis zu 1000m ausgepflanzt. Die Rot- wie Weißweine profitieren von einer verzögerten Reifung und besitzen einen Dörrobstcharakter sowie eine längere Lagerfähigkeit. Das südöstliche Ende der Insel gehört der roten Traube Nero d´Avola, welche besonders in der DOC Eloro besonders beliebt ist. Diese meistangebauteste Traube der Insel besticht durch saftige Säure, feine Tannine wie mit einer Maulbeernote, aber auch einem hohen Alkoholgehalt. Mindestens 40% der Frappato-Traube muss für einen DOCG Cerasuolo di Vittoria verwendet werden. Die roten Johannisbeer- und Erdbeernoten und weichen Tannine sind die mediterrane Antwort auf das Beaujolais. Catarratto wird wegen ihrer erdigen Aromen und einem sehr hohen Alkoholgehaltes zumeist für Marsala verwendet. Dieser findet seine Heimat in der DOC Alcamo. Sehr gute Dessertweine werden aus Moscato für den Passito di Pantelleria DOC verwendet.
Böden: Kalk, Ton, vulkanischer Basalt, Sand
Rebsorten: Frappato, Nerello Mascalese, Nerello Cappuccio, Nero d´Avola, Malvasia, Moscato, Grillo, Inzolia, Catarratto, Damaschino, Carricante
Mittelitalien
Abruzzen
In den Abruzzen gilt ein regionales Klassifikationssystem, das nicht Subzonen, sondern nur Sorten unterscheidet, was bei einer Produktion von nur zwei Traubensorten recht einfach ist. Zum einen gibt es somit den roten Montepulciano d´Abruzzo DOC und den weißen Trebbiano d´Abruzzo DOC. Die einzige Ausnahme bietet mit der DOC Controguerra, welche eine Reihe lokaler und internationaler Sorten beherbergt. Die Montepulciano-Traube hat nichts mit der gleichnamigen Stadt in der Toskana zu tun. Den Wein kann man jung trinken, wobei man da die milde Säure und den dunklen, würzigen Fruchtcharakter erfährt. Diese Weine können aber auch ein hohe Lagerfähigkeit liefern und zudem mit kraftvollen Tanninen überzeugen. Cerasuolo ist ein Rose auch aus der Montepulciano-Traube produziert. Der Trebbiano, hier auch Bombino Bianco genannt, unterscheidet sich von den anderen Trebbiano-Trauben aus dem restlichen Italien. Die frischen, trockenen Weißweine mit einem grasartigen Aroma können aber auch komplexe, körperreiche Weine liefern, wenn sie in Eiche ausgebaut werden.
Böden: sandiger Ton, steiniger Ton, Kalkstein
Rebsorten: Montepulciano, Trebbiano d´Abruzzo
Latium
Mehr als die Hälfte der produzierten Weine kommen aus einer hügeligen Gegend südlich von Rom namens Castelli Romani. Obwohl der Breitgrad eher auf Rotweine schließen lässt, wachsen hier auf feinkörnigen vulkanischen Böden so gut wie nur Weißweintrauben. Das Gebiet DOC Frascati produziert seit knapp über 2000 Jahren einen leichten, weichen und jung zu trinkenden Weißwein. Die Superiore Weine sind körperreicher aber auch den unverkennbaren salzigen Mandelabgang. An der Nordgrenze zu Umbrien liegt mit der DOC Est! Est!! Est!!! eine von vulkanischen Hängen geprägte Region rund um den See von Bolsena. Erzeugt wird ein milder Weißwein mit Pfirsichnoten, welcher sich besonders in den heißen Sommermonaten anbietet. Gewichtigere Weine sollten eher im IGT-Sektor gesucht werden, da einige Winzer sehr experimentierfreudig sind, und sich eher auf die internationalen Rebsorten fokussieren.
Böden: Tuffstein, Ton, Vulkanböden, Kalkstein
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Trebbiano, Malvasia
Marken
Verdicchio dominiert die Weißweinproduktion in den beiden DOC-Zonen Verdicchio die Castelli di Jesi und Verdicchio di Matelica. In den 500 Meter hohen Hügeln nordöstlich der Stadt Ancona befindet sich nach Soave die zweitgrößte DOC Italiens. Classico auf dem Etikett bedeutet hier, dass der Wein aus dem historischen Produktionsbereich nahe der Stadt Jesi kommt. Verdicchio di Matelica wächst in der Nachbarprovinz Macerata nahe den Bergen. Die Böden sind mineralischer und das kühlere Mesoklima sorgt für eine würzige Intensität. Junge Verdicchios besitzen ein nussiges Aroma, während aber einige Erzeuger immer mehr fassgereifte Weine aber auch Spätlesen herstellen. Die wichtigste Rotweintraube ist Montepulciano, welcher nach Brombeermarmelade, Veilchen und Rosenblüten duftet. In der DOC Rosso Conero findet man diese Traube meist reinsortig, wobei in der Rosso Piceno DOC meist ein Verschnitt mit Sangiovese bevorzugt wird. Die kleinste DOC ist Lacrima di Morro d´Alba, in welcher die gleichnamige Traube ein interessantes Aroma aus Früchten, Gewürzen und Blumen entwickelt.
Böden: sandiger Ton, kalkhaltiger Mergel
Rebsorten: Montepulciano, Sangiovese, Lacrima di Morro, Cabernet Sauvignon, Merlot, Verdicchio
Molise
Molise ist nach dem Aostatal das zweitkleinste Anbaugebiet Italiens. Der Anbau konzentriert sich auf die Küstenebene, wo heiße, trockene Sommer eine Bewässerung notwendig machen. Die DOC Molise gestattet etwa ein Dutzend Sorten, wobei Aglianico und Falanghina die meiste Aufmerksamkeit besitzen. In der DOC Biferno sind wie in den Abruzzen Nur Montepulciano und Trebbiano zulässig.
Böden: sandiger Ton, Ton, Kalkstein
Rebsorten: Montepulciano, Aglianico, Trebbiano d´Abruzzo, Greco Bianco, Falanghina
Romagna
Romagna zeichnet sich mit dem am leichtesten verständlichen DOC-System aus. In der DOC Trebbiano di Romagna, die vor allem an den Küstenebenen trockene Weine erzeugt. Weiters gibt es die DOC Albana di Romagna, welche Italiens ersten weißen DOCG-Wein bietet. Auch wenn die Klassifikation etwas skeptisch betrachtet wurde, so hat der Passito aus getrockneten Trauben für das Ansehen gesorgt, dass dieser Wein heute hat. Die DOC Sangiovese di Romagna beherbergt die wichtigste Traube Mittelitaliens. Auf dem sandigen Mergel der Hügel oberhalb der Städte Forli, Faenza und Cesena liefert diese Traube rubinrote Weine mit Veilchenaroma und kräftigen, trockenen Aromen. Collo d´Imola, Colli di Faenza und Colli di Rimini sind kleine, Ende der 1990er Jahren entstandene DOCs in Hügellage. Alle drei erlauben die Verwendung von Chardonnay und Cabernet Sauvignon neben dem traditionellen Sangiovese. Die DOC Romagna liefert einfach Alltagsweine, wobei auch hier den Unterschied zwischen normalen, Superiore- und Riserva-Varianten deutlich erkennt.
Böden: sandiger Mergel, fossilienreicher Kalkstein
Rebsorten: Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Trebbiano, Albana
Toskana
Bolgheri
Die Weingärten befinden sich auf vorwiegend steinigen Sandböden der beiden Gemeinden Bolgheri und Castagneto Carducci in Küstennähe. Diese Bedingungen sind für die klassischen Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot bestens geeignet. Seit kurzem mischt auch Syrah bei den sehr exklusiven Weinen erfolgreich mit.
Böden: steiniger, kalkhaltiger Sand, Ton
Rebsorten: Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Sauvignon Blanc, Vermentino, Chardonnay
Brunello di Montalcino
Brunello ist der einzige toskanische Rotwein, welcher zu 100% aus Sangiovese produziert wird. Außerdem muss dieser am längsten lagern – vier Jahre sind hier Standard, wobei mindestens zwei in Eiche sind. Diese DOCG-Weine sind auch mit Abstand die teuersten in der ganzen Toskana. Einen guten Jahrgang erkennt man an seinem vollen, reifen Charakter, seiner Komplexität, den Schwarzkirsch- und Zwetschkennoten, aber auch an seinen Kräuter- und Gewürznoten.
Böden: steinig kalkhaltiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Trebbiano, Malvasia
Carmignano
Warme Südhänge liefern robuste Weine mit hoher Lagerfähigkeit, welche ein Verschnitt aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon sind. Diese Weine gibt es bereits seit ihrer DOCG-Gründung im Jahr 1716.
Böden: steinig kalkhaltiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Trebbiano, Malvasia
Chianti
Rund zwei Drittel der Chianti-DOCG-Jahresproduktion stammt von außerhalb der Classicozone, was auch einige Subregionen beinhaltet. Auch wenn hier genauso wie im Classico gearbeitet wird, so sind die Weine großteils sehr einfach. Es gibt aber drei Subregionen, welche man unbedingt im Auge haben sollte. Chianti Colli Fiorentini produziert einen leichten, nach Iris duftenden und jung zu trinkenden Wein. Weiter südlich entstehen in der Chianti Colli Senesi sehr kraftvolle Weine. Chianti Rufina ist die am höchsten liegende Zone im Chianti. Die Weine können kräftige Tannine, viel Säure, Schwarzkirscharomen und eine lange Lagerfähigkeit besitzen.
Böden: sandiger Ton, kalkhaltiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Cabernet Sauvignon, Merlot, Trebbiano, Malvasia
Chianti Classico
Das Hügelland zwischen Florenz und Siena wird Chianti genannt. Die DOCG Chianti Classico ist das Zentrum dieser Weinproduktionen, wobei die Böden und das Mesoklima sehr unterschiedlich ist. Die besten Weine sind auf steinig-kalkhaltingem Boden ausgepflanzt und liegen auf einer Höhe von 350-450 m Höhe. Sie besitzen Körper, Blütenaromen und intensive Fruchtnoten. Die Hauptsorte ist Sangiovese, welche jedoch mit einigen roten wie weißen Traubensorten verschnitten wird. Seit den 1990ern darf auch aus 100% Sangiovese ein Chianti gekeltert werden.
Böden: steiniger, kalkhaltiger Mergel, sandiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Cabernet Sauvignon, Mammolo, Colorino, Merlot, Trebbiano, Malvasia
Lucca
Im Norden und Nordosten der Stadt Lucca, gedeihen auf Sandböden kleine Mengen süffiger Weine. Sowohl Rot- als auch Weißweine haben einen leichten bis mittelschweren Körper, milde Säure und saftige Fruchtaromen. Rotweine aus Sangiovese findet man in der DOC Colline Lucchesi. Einen Weißwein mit mildem und nussigen Charakter findet man in der DOC Montecarlo. Hier werden Trebbiano-Trauben mit klassischen nördlicheren Trauben wie Roussanne oder Malvasia verschnitten.
Böden: Sand, Kalkstein
Rebsorten: Sangiovese, Ciliegiolo, Trebbiano, Vermentino, Malvasia, Roussanne
Maremma
Die DOC Morellino di Scansano ist für ihre traditionellen Sangiovese bekannt. Diese präsentieren sich meist robust und mit Zwetschgen-, Gewürz- und Tabaknoten, und können relativ jung getrunken werden. Die jüngere DOC Val di Corniaproduziert Rotweine aus Cabernet Sauvignon, Merlot aber auch aus Sangiovese, welche mehr Kraft und ein größeres Alterungspotential haben, als die anderen DOC´s dieser Region. Nördlich von Grosseto liegt die neueste DOC Monteregio di Massa Marittima. Die offizielle Traube ist Sangiovese, wobei die auffallenden Weine sind IGT-Sortenweine oder Verschnitte aus Cabernet Sauvignon und Merlot.
Böden: steiniger, kalkhaltiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Merlot, Alicante, Trebbiano
Pisa
Südlich der Stadt Pisa erstrecken sich die zwei DOC-Gebiete der Region Pisa. In der DOC Colline Pisane wird mit der Sangiovese-Traube gearbeitet, aber es kann auch vorkommen, dass die nach Kirsche duftende Ciliegiolo-Traube hinzugefügt wird. Die klassischen Trauben Cabernet Sauvignon und Merlot findet man bei den IGT-Weinen wieder, und finden immer mehr Beliebtheit. Die zweite DOC ist Montescudaio, welche nördlich von Bolgheri liegt. Maritimes Klima und mineralreiche Böden verleihen Merlot und Cabernet Sauvignon intensivere Aromen als der traditionelle Sangiovese.
Böden: Ton, Sand
Rebsorten: Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Merlot, Ciliegiolo
Vino Nobile di Montepulciano
Diese Region liegt südöstlich von Siena auf einem Hügel und stellt seine DOCG-Weine aus einem Verschnitt auf Sangiovese-Basis her. Hier vor Ort wird dieser Wein auch oft Prugnolo genannt. Die warmen, tonreichen Hänge liefern solide Rotweine mit erdigen Aromen und nicht zu übertriebenen Tanninen.
Böden: kalkhaltiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Cabernet Sauvignon, Trebbiano, Malvasia
Vernaccia di San Gimignano
Der 1276 erstmals erwähnte Vernaccia di San Gimignano DOCG ist der älteste italienische weiße Sortenwein. Als eine der ganz wenigen weißen DOCGs Italiens gibt es hier auch eine Riserva. Der klassische Vernaccia hat einen weichen Körper und hat Veilchen- und Mandelaromen. Rotweine werden meist unter San Gimignano-, Chianti Colli Senesi- oder IGT-Etikettierung produziert.
Böden: kalkhaltiger Ton, sandiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Vernaccia
Umbrien
Weißer Orvieto und auch der rote Torgiano begründeten den Ruf Umbriens als Weinregion. Seit den 1990ern kommen aber speziell aus dem Dorf Montefalco immer mehr neue Spitzenweine. Das DOC-System in dieser Region ist noch sehr traditionell, was bedeutet, dass wenn ein Winzer mit anderen Trauben experimentieren möchte, so muss er eine IGT-Etikettierung vornehmen.
Böden: fossilienreicher, kalkhaltiger Ton, sandiger Ton
Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Sagrantino, Gamay, Merlot, Sauvignon Blanc, Trebbiano (Procanico), Malvasia, Grechetto
Nordostitalien
Alto Adige
Trotz seiner Größe von nur rund 5 Ha ist Alto Adige (Südtirol) in ganz Italien beliebt und genießt teilweise Kultstatus. Wurde früher unter den Habsburgern nur auf die Schiava-(Vernatsch-)Traube gesetzt, so zeichnet sich diese Region heute mit ihrer Sortenvielfalt aus. Qualitätsorientierte Genossenschaften aber auch immer mehr einzelne individuelle Winzer sorgen für gute bis sehr gute Weine. Sauvignon Blanc und Chardonnay spiegeln einen pikanten Fruchtcharakter, aber auch Pinot Blanco und Silvaner können den Charakter dieser Region gut ins Glas übertragen. Gewürztraminer sticht hier noch mehr raus und besticht als vollmundig und als Frucht-, Blüten- und Gewürzaromen vollgepackter halbtrockener bis halbsüßer Wein. Schiava nimmt noch immer mehr als die Hälfte der Rebflächen ein, und bietet sich als Sommergetränk idealerweise an. In neuer Eiche ausgebaut besticht aber im Moment Lagrein das Geschehen. Die meisten Weine werden unter der DOC Alto Adige abgefüllt, jedoch gibt es einige gesondert etikettierte Herkunftsbereiche. Diese sind z.B. Lagrein aus Gries, Schiava aus Santa Maddalena, aromatische Weißweine aus Val Venosta und Valle Isarco, aber auch Pinot Blanc und Sauvignon Blanc aus Terlano.
Böden: Gletscher-alluvial, Vulkanböden
Rebsorten: Schiava, Lagrein, Pinot Nero, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Blanco, Gewürztraminer, Silvaner, Sauvignon Blanc, Chardonnay
Trentino
Die DOC Trentino bringt 19 Sortenweine und mehrere Verschnitte aus mehreren Bereichen dieser Region zusammen. Die Weine sind sehr marktorientiert, was auch daran liegt, dass Italiens beste Önologenschule hier befindet. Viele Winzer entscheiden sich aber gegen die DOC-Etikettierung und wählen lieber die weniger restriktive IGT-Etikettierung Vigneti delle Dolomiti. Weine im Champagner-Stil ausgebaut bietet vor allem Chardonnay in der DOC Trento Methodo Classico. Als einzige Region in ganz Italien wird hier Müller-Thurgau ausgepflanzt. Eine andere Höhen liebende Sorte ist Nosiola. An sich sind die trockenen Weine dieser Traube nicht sonderlich aufregend, aber unter dem Mesoklima des Valle die Laghi entsteht der süße und äußerst beliebte Dessertwein Vin Santo. Hinter der DOC Teroldego Rotaliano findet man die dunkle, körperreiche und trockene Teroldego-Traube. Marzimo hingegen ist ein gefälliger Rotwein aus dem Süden der Region, welcher es sogar in den Schlussakt von Mozarts Don Giovanni geschafft hat.
Böden: Kies, Mergel, Basalt
Rebsorten: Teroldego, Marzemino, Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Müller-Thurgau, Pinot Blanco, Nosiola
Friaul-Julisch-Venetien
Diese Region ist die komplexeste Weinbauregion in ganz Norditalien. Die DOC-Zonen sind haarspalterisch aufgeteilt und die vielen kleinen Erzeuger leisten eine hervorragende Arbeit. Nur die Toskana und das Piemont – die beide mehr als viermal so viel Wein erzeugen – erhalten mehr Auszeichnungen. Von hier ging in den 1980ern die italienische Weißweinrevolution aus. Seit den 1990ern werden die Weiß- wie die Rotweine in Eiche ausgebaut, was die Qualität nochmals angehoben hat.
Böden: Lehm, alluvialer Kies, Mergel, Stein
Rebsorten: Refosco, Schippettino, Pignolo, Merlot, Chardonnay, Tocai Friulano, Ribolla Giallo, Pinot Grigio, Pinot Bianco, Picolit, Sauvignon Blanc
Venetien
Soave und Valpolicella geben hier in den Hügeln nördlich von Verona den Ton an. Zusammen stehen sie für rund 40% der Gesamtproduktion in Venetien. Trügerisch ist, dass in den restlichen 20 DOC-Gebieten überall ein Erzeuger mit einer sehr guten bis herausragenden Qualität überzeugen kann. Und auch hier variiert man schön durch, seien es Rotweine oder auch Dessertweine. In den Rand-DOCs treten jedoch eher Qualität und Produktionsstil in den Vordergrund als ein Terroir-Charakter.
Böden: Sand, Mergel, Basalt, Kalkstein
Rebsorten: Corvina, Randinella, Cabernet Sauvignon, Merlot, Garganega, Vespaiolo
Nordwestitalien
Aostatal
Der Weinbau, der sich auf den steilen Terrassen als äußerst arbeitsintensiv erweist, hat seinen Durchbruch international noch nicht ganz geschafft. In der DOC Donnaz wird der Nebbiolo-Traube die ganze Aufmerksamkeit geschenkt, welche es mit Eleganz und Reinheit wieder zurück gibt. Gute Dessertweine findet man aus der Muscato-Traube in der DOC Chambave, welche feiner und etwas rassiger schmecken als weiter im Süden. Feste Säure, halbdunkle Farbe und einen Johannisbeergeleegeruch bietet die immer beliebtere Petit Rouge Traube in den beiden DOC´s Enfer d´Arvier und Torrette. Im Schatten des Mont Blanc liegt die DOC Blanc de Morgex et de la Salle, wo die Prié Blanc Traube einen Weißwein mit hohem Säuregehalt und mineralischen Noten ergibt. Die DOC Valle d´Aosta darf um einer Herabstufung zu einem IGT vorzubeugen, auf Traubenmaterial und -sorten aus dem Tal zugreifen. Das Ergebnis ist, dass diese Weine mit den besten aus dem Sancerre aber auch Pouilly-Fumé mithalten können.
Böden: Kies, Sand, Ton
Rebsorten: Nebbiolo, Petit Rouge, Prëmetta, Chardonnay, Moscato, Prié Blanc, Petite Arvine, Pinot Grigio
Emilia
Abgesehen von Frascati ist die Malvasia-Traube nirgendwo in Italien so wichtig wie in Collo Piacentini, der wichtigsten DOC von Emilia. Auch Gutturnio, ein Verschnitt aus Barbera und Bonarda, ist hier beliebt. Andere wichtige DOCs von Emilia sind Grasparossa di Castelvetro und Sorbara, beides bekannte Erzeuger des italienischen Lambruscos.
Böden: Kalkstein, Ton, Sand
Rebsorten: Barbera, Bonarda, Cabernet Sauvignon, Pinot Nero, Lambrusco, Chardonnay, Trebbiano, Pinot Grigio, Malvasia, Sauvignon Blanc
Ligurien
Die seltene Kombination aus Höhenlage und Meeresklima schafft in dieser Region aromatische Weine, die es in dieser Art selten in Italien gibt. Neben Vermentino mit seinem Apfel-Birnen-Aroma gibt es hier auch den sehr geschätzten Pigato mit seinen Mandel-Marille-Aromen. Als letzter Beschützer einer fast vergessenen Rebsorte schaut man in Ligurien besonders auf die Rossesetraube, welche Johannis- und Erdbeernoten aufweisen kann. Diese Rebsorte wird nicht nur durch die DOC Rossese di Dolceacqua geschützt, sondern ist für ihre Vielseitigkeit bekannt. Die meisten Rebflächen befinden sich an der Küste nahe der französischen Riviera, die Ausnahme bildet hier aber die DOC Cinque Terre. Auf alten Terrassen wird in mühevoller Arbeit ein hervorragender Wein produziert. Verschnitte aus Vermentino mit Bosco und Albarola ergibt eine Mischung aus herrlichen Kräuternoten, reifen Früchten und mineralischen Noten. Zusätzlich gibt es noch die beiden DOC´s Colline di Levanto und Colli di Luni, welche eher als Urlaubsregion als als Weinregion hervorstechen.
Böden: eisenreicher Ton, Kalkstein
Rebsorten: Rossese, Dolcetto, Sangiovese, Vermentino, Pigato, Bosco, Albarola
Lombardei
Diese Region ist erst seit dem Jahr 1995 so richtig in der italienischen Weinwelt angekommen. Seit diesem Jahr gibt es die DOCG Franciacorta. Hierbei dürfen nur drei Rebsorten (Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Blanc) für die Erzeugung des bekannten Schaumweines verwendet werden. Dieser muss 18 Monate – Jahrgangsweine sogar 30 Monate – auf der Hefe gären. In der DOC Terre di Franciacorta finden sich neben den drei bereits erwähnten Rebsorten auch noch die klassischen Bordeaux-Sorten wieder. Langlebige Weißweine aus Trebbiano werden in der DOC Lugana produziert. Auch hier darf man den berühmten Schaumwein erzeugen und abfüllen, jedoch schaffen es die Winzer hier, die normalerweise sehr ertragreiche Trebbiano-Traube zu zähmen und einen Wein mit großer Frische und Langlebigkeit zu erzeugen. Die DOC Valcalepio schafft es bisher noch nicht, trotz ähnlicher Bodenverhältnisse wie in Franciacorta, ähnlich gute Weine zu erzeugen. Im DOC Valtellina Superiore wird Nebbiolo (hier oft Chiavennasca genannt) angebaut. In diesem Tal sind die meisten Weinberge auf 300-400m Höhe angesiedelt. Aus getrockneten Trauben werden in der DOC Sforzati di Valtellina alkohol- und extraktreiche Weine hergestellt. Weiters gib es noch die DOC Oltrepò Pavese welche verwirrenderweise 10 Sorten anbauen darf. Diese Weine werden aber eher vor Ort konsumiert.
Böden: Kalkstein, Ton, Kreide, Kies
Rebsorten: Nebbiolo, Barbera, Bonarda, Lambrusco, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Pinot Nero, Chardonnay, Trebbiano, Cortese, Pinot Bianco, Moscato, Pinot Grigio, Malvasia, Riesling, Riesling Italico
Piemont
Weinreben bedecken jeden freien Fleck im Piemont. Die fünf Hauptgebiete sind: Asti, Alba, Langhe, die nördlichen und östlichen DOC´s. Der gute Ruf dieser Region ist häufig mit der Nebbiolo-Traube zu erklären, aber diese weltweit bekannte Weinbaugegend hat sehr viel mehr zu bieten als ihre beiden berühmtesten Ecken mit Barolo oder Barbaresco.
Böden: Moräne mit Kies oder Stein, Kalkstein, Lehm, Ton, Mergel
Rebsorten: Nebbiolo, Dolcetto, Barbera, Freisa, Grignolino, Brachetto, Croatina (Bonarda), Moscato, Erbaluce, Cortese, Arneis, Timorasso
Süditalien
Apulien
Ein flaches Land, sehr viel heiße Sonne in den Sommermonaten und dazu nur Regen in den Wintermonaten nach der Lese, machen Apulien zu einem wahren Paradies für Winzer. Leider wurde dieses Potential erst in den letzten 20 Jahren wirklich erkannt. Davor wurden die sehr üppigen Erträge in Tankwagen abgefüllt und in den Norden zur Wermutproduktion gebracht. Nordapulien markiert auch die Grenze der mittelitalienischen Traubensorten und dem süditalienischen Weinbaus. Die Weißwein-DOC Locorotondo ist neben Gravina und Martina Franca wichtigster Verdecaproduzent. Diese Weine können hochwertige, trockene Weine mit konzentriertem Tropenfruchtaromen herausbringen. Die Hauptrolle spielen aber Rotweine. In der DOC Castel del Monte werden aus Uva di Troia elegante Weine mit wenig Säure und gut eingebunden Tanninen gekeltert. Weiter südlich herrscht vorwiegend Negroamaro vor, welcher einen leicht bittersüßen Nachgeschmack und zuvor mit üppiger schwarzer Frucht vorweist. Diese Rebsorte kommt am besten in der DOC Salice Salentino zur Geltung und liefert außerdem das Gerüst für Squinzano, Brindisiund Copertino, in denen oft noch mit Malvasia Nera oder Primitivo ein weicherer Wein entsteht. Primitivo ist ein Klon der Zinfandelrebe und wird am erfolgreichsten in der DOC Primitivo di Manduria in Bodennähe auf ausgewachsenen, unbewässerten Reben erzeugt. Als Dessertwein eignet sich Primitivo auch, wenngleich hier nur die DOC Aleatico di Puglia zu erwähnen ist.
Böden: Sand und Ton über Kalkstein, eisenreicher Lehm
Rebsorten: Primitivo, Aleatico, Negroamaro, Malvasia Nera, Montepulciano, Uva di Troia, Sangiovese, Chardonnay, Bombino Blanc, Verdeca, Trebbiano
Basilicata
In dieser Region genau zwischen Apulien, Kalabrien und Kampanien gibt es nur eine DOC von Bedeutung. Aglianico del Vulture hat Weingärten die bis zu 600 m in die Höhe reichen, und liefern somit einen frischen, strukturierten Rotwein. Ein guter Aglianico del Vulture reicht aber nicht an einen ebenfalls aus Aglianico gekelterten Taurasi heran, aber dieser ist im Vergleich meist das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.
Böden: Ton, Vulkanböden
Rebsorten: Aglianico
Kalabrien
Die bekanntesten DOCs der Region liegen an der Küste – Melissa und Cirò im Süden und Savuto (nur Rotwein) und Scavigna im Norden. Der etwas grobe Gaglioppo ist die treibende Kraft hinter den tanninreichen Rotweinen, wenngleich auch Nerello gelegentlich vorkommt. Die Weißweine basieren auf der Greco-Traube, welche aber nicht mit den Weinen aus Kampanien zu vergleichen sind, und am besten aus einen Krug zu trinken.
Böden: Ton, Sand, Mergel
Rebsorten: Gaglioppo, Nerello Mascalese, Greco
Kampanien
An den Hängen des Vesuvs südlich von Neapel findet man den allgegenwärtigen Lacryma Christi, der als Rot-, Weiß-, Rose-, Schaum-, Dessert- und als aufgespriteter Wein immer noch in den Trattorien erhältlich ist und als DOC Vesuvioabgefüllt wird. Etwas weiter im Landesinneren findet sich mit der DOCG Taurasi die erste DOCG im Süden Italiens. Hier wird Aglianico zu einem edlen, langlebigen Rotwein ausgebaut, welcher sein volles Potential erst nach einem Jahrzehnt voll entwickeln kann. Feine Tannine, frische Säure und ein intensiver Veilchenduft zeichnen diese Rotweine aus. Es finden sich auf den vulkanischen Böden rund um den Vesuv aber auch Weißweine. Fiano, Greco und Falanghina zeigen eher mit ihrem Terroir-Charakter auf als mit hohem Alkohol und schlaffer Säure. Die feinen Birnen-, Quitten- und Dörrapfelnoten kommen auch ohne Eicheneinfluss gut zur Geltung. Die besten finden sich in den beiden DOCGs Fiano d´Avellino und Greco di Tufo wieder. Die bescheidene Falanghina-Traube hat in der Umgebung von Taurasi Kultstatus erreicht und findet sich vor allem in der DOC Falerno del Massico. Die DOC Ischia besticht mehr mit ihrer Schönheit der Natur als mit ihrem kirschduftenden Piedirosso oder dem weißen Biancolella, welcher einen leichten Zitronenduft entfaltet. Weiters gib es noch die DOCs Sannio, Taburno und Campi Flegrei. Diese drei Regionen werden eher für die Massenproduktion benutzt, können aber auch sehr feine Weine hervorbringen.
Böden: vulkanischer Kalktuff und Kalkstein, Ton, Alluvialböden
Rebsorten: Aglianico, Piedirosso, Biancolella, Fiano, Greco, Falanghina
Japan
Seit dem 7. Jahrhundert werden in Japan Trauben ausgepflanzt, jedoch nur ca. 10% kommen in die Kellereien. Die Produktion von Tafeltrauben steht im Vordergrund. Ein großes Problem ist für die meisten Winzer das Wetter und auftretende Krankheiten. So kann es in den Regionen Katsunuma und Yamanashi zu Pilzerkrankungen kommen, während es auf der Nordinsel Hokkaido zu zu niedrigen Temperaturen kommen kann. Die Weine von den einheimischen Rebsorten sind meist leicht, jedoch hat die weiße Sorte Koshu durchaus Potential.
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Koshu, Neo-Muscat, Ryugan (Senkoji)
Kanada
Das kanadische Klima zeichnet sich durch strenge Winter, Frühjahrsfröste und eine zu kurze Wachstumsphase aus, weshalb man die mildernde Wirkung großer Wasserflächen nutzt. Auf der anderen Seite hilft genau dieses Klima für die Produktion von Eisweinen. Hierzu lässt man die Traube an der Rebe gefrieren und erntet erst bei mindestens -8°C. Die Trauben werden dann auch gleich im gefrorenem Zustand gepresst. Der Most der daraus entsteht verarbeitet man weiter zu einem süßen Dessertwein. Die Hauptanbauregionen sind mit der Niagarahalbinsel in Ontario und dem Okanagan Valley in British Columbia nur zwei. In beiden wird aber auch qualitativer Weißwein und teilweise vielversprechende Rotweine produziert.
Rebsorten: Pinot Noir, Cabernet Sauvignon Merlot, Syrah, Riesling, Chardonnay, Vidal
Kroatien
Kontinentalna
Das Klima ist geprägt von heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern. Es werden hauptsächlich Weißweine angebaut. Graševina ist die vorherrschende Rebsorte. In der Unterregion Kutjevo hat man sich einen Namen mit der Herstellung von hochwertigen Weinen gemacht.
Böden: Mergel, Lehm, Sediment
Rebsorten: Frankovka, Graševina (Welschriesling), Riesling, Gewürztraminer, Pinot Blanc, Chardonnay
Primorska
Von Istrien im Norden bis nach Dalmatien im Südosten verläuft diese Region, in welcher mediterranes Klima vorherrscht. Das hügelige Gelände erzeugt an manchen Orten eigene Mikroklimate. Etwa 70% der Gesamtproduktion fallen auf Rotweine, und hier vor allem auf Teran, Cabernet Sauvignon und Merlot. Plavac Mali – ein Verwandter des kalifornischen Zinfandels – ist besonders auf der Inseln Hvar bekannt.
Böden: Felsen
Rebsorten: Malvasia Nera, Teran (Refosco), Cabernet Sauvignon, Plavac Mali, Merlot, Malvasia Istriana, Marastina, Grk, Pošip
Libanon
Der Libanon ist eine der ältesten Weinbauregionen der Welt. Dank der geschichtlichen Nähe zu Frankreich werden hier hauptsächlich Weine französischem Ursprungs angebaut. Und das mit internationalem Erfolg. Das Bekaatal ist die einzige Weinbauregion des Libanons und er gibt nur 16 Winzer. Die Bedingungen sind ideal für frische, fruchtige Weißweine mit hervorragender Säure, aber auch für gut strukturierte und konzentrierte, dichte und eleganten Rotweinen.
Böden: Kies, Lehm, Kalkstein, Kreide
Rebsorten: Cinsaut, Carignan, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Clairette, Merwah, Obaideh
Luxemburg
Der Weinbau in Luxemburg geht bis auf das 1. Jahrhundert zurück. Früher wurde ein Großteil der Trauben nach Deutschland exportiert und dort für die Sektherstellung verwendet. Heute werden die Weine meist im Land selbst getrunken oder nach Belgien transportiert. Die Kalksteinhänge bei Ahn bieten mit Riesling die besten Weine des Landes an. Aber auch Pinot Blanc und Pinot Gris sind durchaus vielversprechend. Pinot Noir wird meist für die Rose- aber auch für die Rotweinproduktion verwendet, welche aber auf Grund des kühlen Klimas wenig aromatisch sind.
Rebsorten: Pinot Noir, Rivaner, Elbling, Riesling, Pinot Blanc, Pinot Gris
Marokko
Nachdem Marokko 1956 unabhängig wurde, verringerten sich auch die Rebflächen. Von 55000 Ha auf knapp 10000 Ha wurde gekürzt und die Kontrolle an den Staatsbetrieb SODEA übergeben. Dieser ist bemüht den guten Ruf der marokkanischen Weine wieder herzustellen, ist aber auch auf ausländische Investoren angewiesen. Die besten Lagen des Landes sind Berkane und Meknès-Fès. Obwohl die Qualität noch nicht ganz für die Spitze in der Weinwelt reicht, werden durchaus gute klassische, nach französischem Vorbild, Rotweine erzeugt.
Rebsorten: Carignan, Grenache, Cinsaut, Cabernet Sauvignon, Merlot, Muscat, Clairette, Chenin Blanc, Chardonnay
Mazedonien
Die beiden einheimischen Sorten wie der rote Vranac und der weiße Smederevka sind auf ca. 75% der Rebflächen ausgepflanzt. Die meisten Rebflächen der 22500 Ha haben eine lange Wachstumsperiode, bedingt durch die heißen Sommer und der mildernd einwirkenden Höhenlage. Es werden aktuell aber immer mehr klassische Rebsorten ausgepflanzt und alle Kellereien sind in Privatbesitz, auch um den Qualitätsansprüchen der EU zu entsprechen.
Rebsorten: Vranac, Cabernet Sauvignon, Merlot, Smederevka
Mexiko
Die zwei wichtigen Anbaugebiete sind Baja California und Sonaro. Hier werden zwar hauptsächlich die Trauben für Tafelweine oder Branntweine genutzt, aber ehrgeizige Winzer und motivierte Investoren sind bestrebt zunehmend Qualitätsweine herzustellen. Weißweine spielen nur eine untergeordnete Rolle, da der Fokus eindeutig auf Rotweine gerichtet ist. Das wird auch durch die stetig steigende Nachfrage aus dem Inland nach Qualitätsrotweinen bestätigt.
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Petite Sirah, Zinfandel, Chenin Blanc, Trebbiano, Colombard
Moldawien
Schon vor rund 3000 Jahren wurden hier Rebstöcke gesetzt. Ein Grund dafür ist das doch gemäßigte Klima durch das Schwarze Meer. Als ehemaliger Teil Rumäniens und der Sowjetunion war man viele Jahre abhängig von den großen Ländern, zu denen man gehörte. 240000 Ha standen zur Blütezeit unter Reben, was sich aber seit dem Jahr 2006 drastisch reduzierte. Heute stehen knapp 80000 Ha unter Reben. Die Marktsituation und auch die innerpolitische Lage machen es ausländischen Investoren schwer in dieses Land zu investieren, was sich wiederum negativ auf die Entwicklung des vollen Potentials der Republik Moldau auswirkt.
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Aligoté, Rkatsiteli, Feteasca Alba, Sauvignon Blanc
Neuseeland
Nordinsel
Auckland und Northland
In Bezug auf die Rebflächen ist diese Region klein, aber die Vielzahl an Kellereien sowie die Firmensitze der meisten großen Erzeuger machen sie so wichtig. Je nach Unterregion gibt es unterschiedliche Weintypen. In Matakana werden gute Rotweine produziert, in Waiheke Island kommen Cabernet-Basis-Weine zur Geltung und in Kumeu kann man spannende Chardonnays kaufen.
Böden: Ton
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay, Pinot Gris
Gisborne
Die warme, sonnige Region rund um die Stadt Gisborne eignet sich ideal für die Erzeugung ansprechender Weißweine. Müller-Thurgau, welcher früher die Lieblingsrebsorte der Neuseeländer war, findet man hier noch, genauso wie Muskat. Diese beiden Sorten findet speziell bei den Einheimischen großen Anklang. Landesweit und auch darüber hinaus machen sich aber Chardonnay und Gewürztraminer einen Namen mit guter Qualität.
Böden: Flussschlamm
Rebsorten: Chardonnay, Gewürztraminer, Müller-Thurgau, Muskat
Hawke´s Bay
Bis zu den 1970ern war diese Region das Hauptanbaugebiet Neuseelands. Te Mata war der Standort der ersten Kellerei überhaupt und seither haben die Winzer vor Ort mit Pioniergeist und Fleiß das besten aus dem Klima und Böden gemacht. Die Chardonnay- und Cabernet Sauvignon-Verschnitte können durchaus mit Weinen aus Bordeaux mithalten. Südlich von Hastings gibt es den bekannten Gimblett-Road-Kies, welcher vollmundige und reife Weine zulässt.
Böden: Flussschlamm, Kies
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Waikato und Bay of Plenty
Mit nur 1% der landesweiten Anbaufläche spielt diese Region keine tragende Rolle mehr. Diese Region war Anfang des 20. Jahrhunderts Mittelpunkt des neuseeländischen Weinbaus, weil hier das Te Kauwhata Viticultural Research Station beheimatet war. Die wenigen Winzer vor Ort halten die Ehre aber mit sehr guten Chardonnays hoch.
Böden: gut entwässerter Boden
Rebsorten: Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Wellington und Wairarpa
Diese Region ist über die Grenzen hinaus bekannt für ihre sehr guten Pinot Noirs. Aber auch die Weißweine aus Chardonnay und Sauvignon Blanc müssen sich nicht verstecken. Die meisten Erzeuger sitzen in Martinborough, was erklärt, wieso auf den meisten Etiketten mit diesem Namen geworben wird.
Böden: Löss
Rebsorten: Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc
Südinsel
Canterbury und Waipara
Aufgrund ihrer Nähe zu den Southern Alps galt diese Region immer als zu kalt für den Weinbau. In der Pegasus Bay schützen aber grüne Hügel die Anbauzonen und es können sich bekömmliche Chardonnays und Pinot Noirs anbauen und produzieren lassen.
Böden: steiniges Sediment, Alluvium
Rebsorten: Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
Central Otago
Die Rebflächen finden sich meist in Hanglagen, was die Produktionskosten in die Höhe schnellen lässt. Grund dafür sind die Southern Alps, welche ihre Regenschauer oft über diese Region auslassen. Die Rebflächen müssen somit vor Frost geschützt werden, weswegen auf die Hanglagen ausgewichen wird. Pinot Noir ist weltweit bekannt aus dieser Gegend, aber auch die weißen Weine können mit einer außergewöhnlichen Qualität aufzeigen.
Böden: alpines Gelände
Rebsorten: Pinot Noir, Chardonnay, Pinot Gris, Riesling
Marlborough
In dieser relative jungen Weinbauregion befinden sich momentan über 50% der Gesamtrebflächen Neuseelands. Lange Reifephasen durch kühle Nächte und viel Sonne führten zum internationalen Durchbruch vor allem mit Sauvignon Blanc. Obwohl diese Region aber auch mit Frösten und permanenten Wassermangel zu kämpfen hat, entstehen seit den 1980ern auch sehr bekömmliche Schaumweine aus Pinot Noir und Chardonnay.
Böden: Flussschlamm
Rebsorten: Pinot Noir, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
Nelson
In dieser Region, welche Marlborough sehr ähnlich ist, liegt der wesentliche Unterschied in den Bodenbeschaffenheiten. Bestimmt Flussschlamm die Ebenen rund um die Waimea Plains so findet man lehmigen Ton auf den Hügeln der Upper Hill Mountains. Auch hier kann Herbstregen die Ernte gefährden, wenngleich es zumeist sonnig und warm ist.
Böden: Flussschlamm, Ton
Rebsorten: Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling
Peru
Das älteste Weinanbauland Südamerikas hat den Nachteil, dass das Klima äußerst ungünstig ist. Die Winter sind teilweise so warm, dass sogar zwei Ernten pro Jahr möglich sind. Die meisten Trauben werden als Tafeltrauben oder für die Produktion für den landesüblichen Weinbrand Pisco verwendet wird. Die Anbaugebiete Perus befinden sich großteils im zentralen Küstenabschnitt und profitiert von den Meereswinden vom Pazifik, welche die extremen Temperaturen mildern.
Rebsorten: Tannat, Petit Verdot, Malbec, Cabernet Sauvignon, Sauvignon Blanc, Sémillon, Albilla
Portugal
Alentejo
Die größte Provinz des Landes umfasst fast ein Drittel von Portugal, aber nur rund ein Sechstel der Bevölkerung lebt hier. Deswegen sind die meisten landwirtschaftlichen Güter mehrere hundert bis tausend Hektar groß. Lange Zeit war die Erzeugung von Kork das Hauptgeschäft in dieser zumeist unfruchtbaren Region. Im ganzen Gebiet gibt es 8 Enklaven, die unter den Namen Alentejo und unter dem DOC-Status abfüllen dürfen. Diese sind: Vidigueira, Moura, Granja-Amarelaja, Reguengos, Redondo, Portalegre, Borba und Évora.
Böden: Schiefer, Granit, Kalkstein
Rebsorten: Castelão, Trincadeira, Aragonez, Moreto, Alicante Bouschet, Cabernat Sauvignon, Syrah, Chardonnay, Antão Vaz, Roupeiro, Diagalves, Manteudo, Perrum
Algarve
Das Touristenziel im Süden des Landes war bisher nicht wirklich für seinen Wein bekannt. Vorreiter war der Sänger Cliff Richards, welcher hier eine Kellerei gründete und somit das Image der Weine etwas verbessern konnte. Mittlerweile sind einige Winzer seinen Ideen gefolgt und die Qualität wird jährlich besser.
Böden: Ton auf Kalk
Rebsorten: Negra Mole, Bastardo, Castelão, Aragonez, Trincadeira, Syrah, Arinto, Perrum, Diagalves, Rabo de Ovelha
Bairrada
Hier sind die Winzer von der Abhängigkeit der unberechenbaren Baga-Traube abhängig. Wenn diese völlig ausgereift ist, dann liefert diese dichte Rotweine, welche eine Brombeernote aufweisen. Diese Weine können mehrere Jahre gut überstehen. Leider gibt es in dieser Region viele Freizeitwinzer. Diese verkaufen zumeist ihre Trauben an große Genossenschaften. Auf ein Grund dafür liegt an den wenigen Kenntnissen über den Anbau an sich. Die Winzer, die sich mit dem Gesamtkunstwerk Wein beschäftigen, die bringen auch die beste Qualität hervor.
Böden: Ton auf Kalkstein, Sand
Rebsorten: Baga, Castelão, Maria Gomes, Bical, Rabo de Ovelha
Bucelas
Das besondere an dieser Region ist die Nähe zu Lissabon. Gerade einmal 25 km ist die Hauptstadt entfernt. Früher war diese Region für ihre mit Branntwein aufgespriteten Weißweine bekannt, heute jedoch nicht mehr. Die Weißweine werden hauptsächlich aus Arinto gekeltert und haben zitronige Noten. Um etwas mehr spritzigere Säure kombiniert mit etwas mehr Frucht in den Wein zu bekommen, wird auch gerne Esgana Cão hinzugefügt.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Rabo de Ovelha, Arinto, Esgana Cão
Colares
Diese sehr kleine DOC an der Atlantikküste westlich von Lissabon ist eine der ältesten ganz Portugals! Die Ramisco-Reben waren eine der wenigen, welche die Reblausepidemie am Anfang des 19. Jahrhunderts überstanden, weil der Lebenszyklus der Reblaus im Sand nicht vollständig abgeschlossen werden kann. Die älteren Jahrgänge eines guten Colares bestechen mit duftigen und feinen Aromen, weswegen es heutzutage schwierig ist, diesen zu bekommen.
Böden: Sand
Rebsorten: Ramisco, Arinto, Jampal, Malvasia
Dão
Die Rotweine aus dieser Gegend wurde lange als die besten Rotweine des Landes verkauft, konnten aber nicht immer den Erwartungen gerecht werden. Nach dem Rückzug der Genossenschaften, kämpfen momentan einige Winzer um den guten Ruf dieser Region. Dão liegt in einer Übergangszone aus zwei verschiedenen Klimazonen. Dieser Mix aus maritimen und kontinentalen Klima erzeugt Weine mit großem Potenzial. Die meisten Weingärten sind nicht groß und liegen zwischen Eukalyptus- und Pinienwäldern.
Böden: Granit
Rebsorten: Tauriga Nacional, Tinta Roriz, Alfrocheiro Preto, Jaen, Tinta Pinheira, Encruzado, Bical, Malvasia Fina, Rabo de Ovelha
Douro
In der Douro-Region steht der Portweinhandel noch an erster Stelle, aber die Winzer widmen sich zunehmend auch unaufgespriteten Qualitätsweinen. Weine aus dieser Region besitzen die Reife und die Konzentration eines guten Portweines. Hier werden einige der besten Rotweine Portugals erzeugt. Dazu werden hauptsächlich Trauben aus der Portweinproduktion genommen. Da die Reben teilweise um die 70 Jahre alt sind, und auch der niedrige Ertrag eine Rolle spielt, sind diese Weine oft sehr hochpreisig.
Böden: Schiefer
Rebsorten: Tauriga Nacional, Tauriga Franca, Tinta Roriz, Tinta Barroca, Tinta Cão, Tinta Amarela, Gouveio, Viosinho, Rabigato, Malvasia Fina, Donzelinho
Estremadura
50000 Ha Weingärten prägen diese Region, jedoch wird nur rund ein Drittel als DOC eingestuft. Dieser Küstenstreifen bei Lissabon ist geprägt von Genossenschaften, jedoch schaffen es immer mehr kleine Winzer eine beachtliche Qualität in ihre Weine zu bringen. Die besten stammen von den windgeschützten Lagen der Serras Aire, Montejunto, Candeiros aber auch rund um die Stadt Alenquer. Dort werden Quinta-Weine aus Syrah gewonnen, welche es durchaus mit den besten Rhône-Weinen aufnehmen können.
Böden: Kalkstein
Rebsorten: Castelão, Tinta Miuda, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Chardonnay, Fernão Pires, Arinto, Bical, Antão Vaz
Halbinsel Setúbal
Die Halbinsel ist eine zwischen den beiden Flüssen Tejo und Sado in den Atlantik ragende Landspitze. In der DOC Setúbal wird hauptsächlich der Moscatel de Setúbal gekeltert. Nach 5 Jahren entwickelt dieser Wein eine bernstein-orangene Farbe, nach 20 wird er mahagonifarben und nach 50 Jahren im Fass ist er ebenholzfärbig. Buttertoffee und sirupartige Früchte sind die Hauptduftnoten dieser Weine, welche am besten zu Desserts passen. In der DOC Palmelagibt es 2 regional unterschiedliche Böden. In den Kalksteinböden im Norden hin lassen sich eher weiße Trauben aber auch Cabernet Sauvignon und Merlot anbauen, wobei die Sandböden im Osten eher für die Castelão-Traube perfekt ist. Auch das Klima wechselt hier zwischen kontinental und maritim, was den Weinen eine lange Lagerfähigkeit beschert.
Böden: Kalkstein im Hügelland, sandige Ebenen
Rebsorten: Castelão, Trincadeira Preta, Aragonez, Touriga Nacional, Touriga Franca, Cabernat Sauvignon, Syrah, Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Arinto, Moscatel de Setúbal, Fernão Pires
Madeira
Auf winzigen stufenförmigen Terrassen erkämpfen sich die Rebstöcke ihren Lebensraum und machen Madeira zu dem Wein, dessen Stellenwert dieser seit dem 15. Jahrhundert hat. Die 4 weißen Rebsorten werden als edel eingestuft und sind von sehr trocken bis vollmundig und süß. Die meist angepflanzte Rebsorte ist aber die Tinta Negra Mole, welche die Imitation vieler Weintypen erlaubt und deshalb beliebt ist. Durch die Erhitzung kurz vor der Abfüllung sind Madeiraweine aus dem späten 18. Jahrhundert auch heute noch angenehm zu trinken.
Böden: Vulkanerde
Rebsorten: Tinta Negra Mole, Sercial, Verdelho, Bual, Malvasia
Porto
Die Weingärten der DOC Porto liegen knapp 100 km landeseinwärts in einem genau abgegrenzten Gebiet in dem ausstreichender Schiefer vorkommt. Schiefer hat den Vorteil gegenüber Granit, dass dieser leichter bricht und noch dazu senkrecht, was ein tieferes Wurzelwerk zulässt. Dieses Gebiet im Dourotal war eines der ersten je abgesteckten Weinbaugebiete. 1756 hat sich die portugiesische Regierung dazu entschlossen. Daraufhin hat man über Jahrzehnten nur ein paar Rebzellen in die Steilhänge hineingearbeitet, sodass diese Landschaft es zum UNESCO Weltkulturerbe schaffte. Das Zentrum des Handels ist Vila Nova de Gaia an der Mündung des Douro. Früher wurden die Weine im Frühjahr nach der Lese immer in dieses Dorf gebracht, weil es dort einfach kühler war. Heute umgeht man diesen Transport und lagert direkt vor Ort in klimatisierten Räumen. Die Verkostung und Klassifizierung findet aber weiterhin in Vila Nova de Gaia statt.
Böden: Schiefer
Rebsorten: Tauriga Nacional, Tauriga Franca, Tinta Roriz, Tinta Barroca, Tinta Cão, Tinta Amarela
Ribatejo
Diese Region wird durch den Tejo geteilt. Im Norden gibt es mehr Kleingüter, die von der Estremadura aus in den westlichen Bereich dieser Region eingreifen. Im Osten und im Süden liegen einige der besten Weingüter des Landes. Diese Qualität wird durch die sehr fruchtbaren Böden – weil auch teilweise der Tejo übertritt – gefördert. Die Kehrseite ist aber auch, dass durch diese Böden sich diese Region auch für die Massenproduktion etabliert hat. Die Region hat auch sechs Unterregionen, welche Coruche, Almeirim, Chamusca, Cartaxo, Tomar und Santarém heißen.
Böden: Ton mit Kalksteinsolhle, Alluvial und Sand
Rebsorten: Castelão, Camarate, Preto Martinho, Tinta Miuda, Trincadeira, Tauriga Nacional, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Chardonnay, Fernão Pires, Talia, Boal de Alicante, Arinto, Sauvignon Blanc
Vinho Verde
Die nördliche Küstenlinie von Porto heißt Costa Verde, was soviel wie grüne Küste bedeutet. Die patchworkartigen Weingärten sind die größten in ganz Portugal. Vinho Verde sollte am besten jung getrunken werden, weil diese Weine selten ein Alterungspotenzial besitzen. Zumeist fehlen die Jahrgangsangaben auf den Flaschen, es ist aber davon auszugehen, dass diese Weine im Vorjahr gekeltert wurden. Die Weine sind meist trocken und leicht moussierend bei einer hohen Säure aber einem niedrigen Alkoholgehalt. Vor Ort kann auch der sehr tanninhaltige rote Vinho Verde verkostet werden.
Böden: Granit
Rebsorten: Vinhão, Azal Tinto, Loureira, Trajadura, Padernã, Avesso, Azal, Alvarinho